A 1696 Zivilprozessakten 1986-1995 und Präsidialverfahren, Kontrollen, Tribunadaten, weitere Gerichtsakten, 1913-2003 (Akzession)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:A 1696
Signatur-Bereich:A 1696/1 - A 1696/1399
Titel:Zivilprozessakten 1986-1995 und Präsidialverfahren, Kontrollen, Tribunadaten, weitere Gerichtsakten
Entstehungszeitraum:1913 - 2003
Entstehungszeitraum, Anm.:"1913" ist - vom Datum her betrachtet - ein absoluter Solitär und wirkt insofern verzerrend auf den angegebenen Zeitraum "1913-2003". Im Übrigen bewegen sich die Daten der Unterlagen schwergewichtig in den 1980er- und 1990er-Jahren. Im Falle von einigen wenigen Nachzügler-Nachlieferungen reichen sie selten bis in die 1970er- oder 1960er-Jahre zurück.
Stufe:Akzession

Angaben zum Umfang

Laufmeter:14,50

Angaben zum Kontext

Verz.-Einheit - Aktenbildende Stelle (Link):Amtsgericht Luzern-Land (Kriens)
Bestandesgeschichte:Aus Platzgründen liefert das Amtsgericht Luzern-Land, heute Bezirksgericht Kriens, seit 2008 auch Unterlagen mit noch laufenden Aufbewahrungsfristen ab. Die am 6. März 2014 durchgeführte Ablieferung betraf die gerichtlichen Unterlagen der Jahre 1986-1990 (rund 50 Lfm. Aktenunterlagen), diejenige vom 7. September 2015 und weiterer Herbsttage die Unterlagen 1991-1995 (rund 63 Lfm. Aktenunterlagen). Ebenfalls mitgelieferte Unterlagen der Buchhaltung wurden geschreddert.

Tribunadaten: Im Jahr 2020 wurden auf Wunsch des Staatsarchivs die Exporte aus der Geschäftskontrolle Tribuna bis und mit Jahrgang 2000 abgeliefert. Die abgelieferten Exporte enthalten die folgenden Metadaten:
Gericht, Fallnummer (siehe Beschreibung unten), Rechtsgebiet, Betreff, Stellung, Name, Vorname, Geburtsdatum, Entscheidsdatum, Weiterzug, Archivnummer, Vorinstanz.
Erwerbsart:Ablieferung
Eingangsdatum:06.03.2014

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Inhaltsverzeichnis:
- Kontrollen, Berichte, Statistiken A 1696/1-44
- Datenexport aus Tribuna A 1696/1397
- Zivilprozessakten A 1696/45-1031
- Strafsachen A 1696/1032
- Präsidialgeschäfte und delegierte Geschäfte A 1696/1033-1364
- Mietgericht A 1696/1365-1371
- Kommission für bäuerliches Erbrecht A 1696/1372-1388
- Rechtshilfe/Rogatorien A 1696/1389
- Mitwirkungsverfahren A 1696/1390
- Aufsicht über Friedensrichter A 1696/1391
- Anfragen und Auskünfte A 1696/1392
- Administration A 1696/1393-1394
- Korrespondenz A 1696/1395-1396

Tribunadaten: Die Fallnummern bestehen aus der Abkürzung der zuständigen Abteilung oder des zuständigen Präsidenten, dem Eröffnungsjahr und der laufenden Nummer (Beispiel 40 1995 1).
01: Präsident der Abteilung 1 als Einzelrichter
02: Präsident der Abteilung 2 als Einzelrichter
03: Präsident der Abteilung 3 als Einzelrichter
11: Abteilung 1 in Zivilsachen
12: Abteilung 1 in Strafsachen
21: Abteilung 2 in Zivilsachen
22: Abteilung 2 in Strafsachen
30: Ausschuss für Miete- und Pachtrecht
40: Jugendstrafsachen
80: Zuweisung landw. Liegenschaft (bäuerliches Erbrecht)
Zivilprozessakten 1986-1995 und Präsidialverfahren, Kontrollen, weitere Gerichtsakten; die Spruchbücher 1986-1995, rund 9.2 Lfm., wurden in die entsprechenden Bandserien integriert.

Unter den Präsidialgeschäften befanden sich auch einzelne Nachzügler aus dem Jahre 1985. Sie wurden, sofern inhaltlich archivwürdig, in den Bestand übernommen.

Ebenfalls als Nachzügler tauchten die früher angelegten Serien der Konkursöffnungen ab 1980 sowie der Kommission für bäuerliches Erbrecht ab den 1960er Jahren auf. Die Akten dieser Verwaltungskommission werden jeweils bei den Gerichten abgelegt (keine Weisung oder Verordnung dazu bekannt). Diese beiden Serien wurden in dem hier beschriebenen Bestand belassen, aber als separate Gruppen erfasst (Konkursöffnungen: Auswahljahrgänge; Kommission für bäuerliches Erbrecht: integral).
Bewertung und Kassation:Verschiedene nichtarchivwürdige Unterlagen (mehr als 30jährige Konkursakten mit Ausnahme der 10er-Jahrgänge, Buchhaltungsunterlagen, Kreditoren- und Debitorenbücher, IFAP, Zulagen der Richter, Postaufgabenverzeichnisse), wurden nach Eingang ins Archiv vernichtet. Ebenfalls vernichtet wurden die Akten aus der strafrechtlichen Tätigkeit des Amtsgerichtes. Bei diesen sogenannten "Strafsachen" verblieben jeweils nur die Dispositive der Urteile beim Amtsgericht, währed die eigentlichen Dossiers beim Amtsstatthalteramt archiviert wurden. Hier wurde nur ein Muster für die strafrechtliche Tätigkeit des Amtsgerichts archiviert.

Knapp 85% der Unterlagen wurden kassiert. Als Grundlage für die Bewertung diente das Bewertungsmodell für Unterlagen der Amtsgerichte (Stand 2015). Der Jahrgang 1990 sowie zusätzlich der Jahrgang 1995 von den Ehescheidungen wurden komplett archiviert.

Unter der inhaltlichen Auswahl, welche zusätzlich zu den Auswahljahrgängen getroffen wurde, verstehen sich Fälle, die in irgendwelcher, z.B. sozialgeschichtlicher Hinsicht eine besonders ausgeprägte Individualität aufweisen oder Fälle mit prominenter Beteiligung (Personen, Körperschaften oder Örtlichkeiten von grosser Bedeutung, z.B. der Prozess des Kantons Bern gegen einen Luzerner Verlag betreffend falsch gezogene Grenzen im Juragebiet, welche in einem Lexikon abgedruckt wurden).
Neuzugänge:Die Ablieferung gelangte in mehreren Schüben in Staatsarchiv. Die erste Ablieferungstranche, beinhaltend die Aktenjahrgänge 1986-1990, gelangte am 6. März 2014 ins Staatsarchiv. Die Jahrgänge 1991-1995 wurden anlässlich von drei, am 7. September, am 21. September und am 5. Oktober 2015 durchgeführten Transportaktionen ins Staatsarchiv gebracht.
Ordnung und Klassifikation:Ursprünglich legte das Amtsgericht die Unterlagendossiers nach Eingangs- und nicht nach Urteils- oder Rechtskraftsdatum an. Dabei wurde das einzelne Dossier mit einer Laufnummer versehen, die jedes Jahr wieder bei "1" beginnt. Diese Anordnung ebenso wie die Nummerierung, wurden so belassen. Aufgrund der Eigenheit des amtsgerichtlichen Ablagesystems ist eine gewisse Vorsicht bei den Aufbewahrungsfristen angezeigt, da die 30jährige Aufbewahrungsfrist zum Teil länger andauert, als es der angegebene Aktenjahrgang vermuten lässt.

Im Allgemeinen lässt sich feststellen, dass in den Jahren 1988 bis 1990 eine Reorganisation der Verwaltung der Gerichtsakten stattgefunden hat. Aufgrund fehlender Weisungen oder Anordnungen von vorgesetzten Stellen lassen sich diese Veränderungen nur empirisch eruieren. Ein Indiz ist die seit diesen Jahren geänderte Ablageordnung: Sie passte man von einer Ablage nach Gesetzesartikeln (v.a. ZPO/ZGB) hin zu einer weniger kleinteiligen Ablage an (z.B. wurden die amtlichen Wohnungsabnahmen aus dem Zuständigkeitsbereich des Präsidenten II, die vorher als einzelne Serie "ZPO 221" abgelegt waren, ab 1990 bei den "vorsorglichen Beweisaufnahmen" mitgeführt). Ein weiteres ist das ab 1990 fassbare Archivnummernsystem der Abteilung I: Neu wurden die Dossiers nach dem Jahr des Urteils abgelegt. Vereinzelte Dossiers "wanderten" somit mit dem Urteilsdatum in das neue System.

Diese Anpassung der Aktenreorganisation stand vermutlich in Zusammenhang mit der im Jahre 1988 in Kraft getretenen Revision des ZGB (Wirkungen der Ehe im allgemeinen, Ehegüterrecht und Erbrecht). Damit einher gingen auch Änderungen innerhalb der rechtlichen Terminologie und mit dieser Anpassungen bei den Bezeichnungen den Amtsgerichtsgeschäften. "Ehelichkeitsanfechtungen" z.B. finden sich nur bis in das Jahr 1987. Anschliessend verwendete man ausschliesslich die Bezeichnung "Vaterschaftsanfechtung". Darüber hinaus wechselten 1990 die Vaterschafts- und Vaterschaftsanfechtungssachen mehrheitlich von der Abteilung I in die Abteilung II (1989 und 1990 sind sie mehr oder mehr weniger gleichmässig noch in beiden Abteilungen zu finden). Dieser "Wechsel" gilt analog auch für die dazugehörenden Sühne- und Armenrechtsverfahren bzw. Verfahren betreffend unentgeltliche Rechtspflege. Bei letzeren Verfahren verschwindet der Begriff "Armenrechtsverfahren" bis Ende der 1980er-Jahre komplett: Ersetzt wurde er durch die Bezeichnung "Verfahren betreffend unentgeltliche Rechtspflege".

Die Erschliessung folgte dem Muster: [Name] [Vorname], [Wohnort] gegen [Name] [Vorname], [Wohnort]. Beim Wohnort wurden die Ortschaften mit eigener Postleitzahl aufgeführt (Beispiel: Reussbühl anstelle von Littau).

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Es gelten die allgemeinen Zugangsbestimmungen des Staatsarchivs. Einsichtsbewilligungen in Archivalien, die noch einer Schutzfrist unterliegen, erteilt das Staatsarchiv.
Erschliessungsgrad:detailliert
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.2103
Erforderliche Bewilligung:siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=1824618
 
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