Angaben zur Identifikation |
Signatur: | X 20 |
Signatur-Bereich: | X 20/1 - X 20/355 |
Titel: | Ausgewählte Strafprozessakten des Kriminalgerichts und des Obergerichts |
Entstehungszeitraum: | 1871 - 1984 |
Stufe: | Akzession |
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Angaben zum Umfang |
Laufmeter: | 25,00 |
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Angaben zum Kontext |
Erwerbsart: | Ablieferung |
Eingangsdatum: | 22.11.1994 |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Es gelten die allgemeinen Zugangsbestimmungen des Staatsarchivs. Einsichtsbewilligungen in Archivalien, die noch einer Schutzfrist unterliegen, erteilt das Staatsarchiv. |
Findhilfsmittel: | REP 63/1 (Gerichtsakten) |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkung: | Im Gegensatz zu den Zivilprozessakten, die (mit Ausnahme der zweitinstanzlichen Akten) nach Abschluss des Verfahrens an die Amtsgerichte zurückgehen, werden die Akten der vom Obergericht beurteilten Strafprozesse im Archiv des Obergerichts abgelegt. Auch die Akten des im gleichen Gebäude untergebrachten Kriminalgerichts (erste Instanz in Kriminalsachen) werden in diesem Archiv (und sogar im selben Bestand) abgelegt. Die Strafprozessakten beinhalten neben den Akten und Urteilen der involvierten Gerichte auch die Untersuchungsakten der Amtsstatthalterämter samt Beilagen (Polizeirapporte, Strafanzeigen, Auszug aus Strafregister etc.).
Bei der unter X 20 verzeichneten Akzession handelt es sich um Prozessakten, die vom Obergericht zur dauernden Archivierung bestimmt wurden. Wann und unter welchen Kriterien diese Bestimmungen erfolgten, lässt sich nicht mehr eruieren. In den 1970er- und 80er-Jahren war es offenbar ein Oberrichter (Dr. Hübscher), der jeweils über die dauernde Archivierung entschied. Die übrigen Strafprozessakten bis zum Jahrgang 1959 wurden nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist von 30 Jahren jeweils vernichtet. (Seither erfolgt die Auswahl durch das Staatsarchiv.) Es zeigt sich, dass das Obergericht v. a. Unterlagen zur dauernden Archivierung bestimmt hat, die es für aussergewöhnlich schwerwiegend (Kapitalverbrechen) oder sonstwie interessant hielt. Ein besonderes Interesse fanden offenbar die Fälle, die den Widerstand gegen die Staatsgewalt und ihre Vertreter dokumentierten, wie die zahlreichen Amtsehrbeleidigungen zeigen. Ein politisch bedeutsamer Prozess war der nach dem Zweiten Weltkrieg in Luzern vor Bundesstrafgericht durchgeführte Prozess gegen die Nationalsozialistische Bewegung, bei dem das Obergericht mit der Archivierung der Akten beauftragt wurde (X 20/267).
Im Staatsarchiv wurden die Akten im Frühjahr 1995 von Anton Gössi in der überkommenen chronologischen Reihenfolge mit einem detaillierten Verzeichnis erschlossen (s. REP 63/1). Ergänzt wurde dieses durch ein alphabetisches Register, das insbesondere die Namen der Täter und bei Kapitalverbrechen häufig auch die der Opfer als Hauptschlagwort enthält. |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2084 |
Erforderliche Bewilligung: | siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=352585 |
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