A 1786 Untersuchungsakten des Amtsstatthalteramtes Sursee 1986-2000, Karteien, Geschäftskontrollen etc., 1814-2012 (Akzession)

Archivplan-Kontext

CH StALU Staatsarchiv des Kantons Luzern, 12. Jh. (ca.)-21. Jh. (Archiv)
- Staatliche Bestände (Moderne Bestände, Provenienz-System) (Tektonik)
  - Gerichtswesen (Tektonik)
    - Untersuchungsbehörden (Tektonik)
      - Amtsstatthalteramt Sursee (1831-2010) (Provenienz)
        
        C 23 Untersuchungsakten 1954-1985, Kontrollbände, Diverses, 1894-1996 (Akzession)
        A 1786 Untersuchungsakten des Amtsstatthalteramtes Sursee 1986-2000, Karteien, Geschäftskontrollen etc., 1814-2012 (Akzession)
        
        Kontrollen, Karteien, Statistiken, Tribunadaten des Amtsstatthalteramtes Sursee, 1931-2008 (Gruppe)

Angaben zur Identifikation
Signatur:	A 1786
Signatur-Bereich:	A 1786/1 - A 1786/2766
Titel:	Untersuchungsakten des Amtsstatthalteramtes Sursee 1986-2000, Karteien, Geschäftskontrollen etc.
Entstehungszeitraum:	1814 - 2012
Stufe:	Akzession

Angaben zum Umfang
Laufmeter:	30,00

Angaben zum Kontext
Bestandesgeschichte:	Die Ablieferung erfolgte im Rahmen des anlässlich der Justizreform von 2010 ausgearbeiteten Archivkonzepts. Die vorzeitige Übernahme sämtlicher inaktiver Unterlagen bis und mit Dossierabschluss 2000 diente in erster Linie dazu, die Strafverfolgungsbehörden in ihren Zügelaktionen im Dezember 2010 zu entlasten.
Eingangsdatum:	21.09.2010

Angaben zu Inhalt und Struktur
Inhalt:	Das Gros der Unterlagen bilden die Untersuchungsakten. Das Amtsstatthalteramt Sursee legte diese wie die meisten Amtsstatthalterämter in drei Serien ab, nämlich je nach Erledigungsart als eingestellte, abgewandelte und amtsgerichtlich beurteilte Fälle. Dabei beinhaltet die Serie "eingestellt" jene Fälle, in denen die amtsstatthalterliche Verfügung einen Fall abschloss, ohne dass eine Busse oder eine Strafe (mangels Beweisen, unbekannte oder keine eruierbare Täterschaft etc.) ausgesprochen worden wäre. Ein Grossteil der unter "eingestellt" abgelegten Akten befasst sich mit aussergewöhnlichen Todesfällen, welche sich im Laufe der Untersuchung als natürliche Todesfälle oder Suizide herausstellten. "Abgewandelt" wurden mit Abstand die meisten der in den Untersuchungsakten vorhandenen Fälle. Diese konnte der Amtsstatthalter in eigener Kompetenz mit einer Strafverfügung abschliessen (z.B. bei Übertretungen im Rahmen des Strassenverkehrsgesetzes (StVG)). Der Amtsstatthalter konnte die Untersuchung mit einer Strafverfügung abschliessen, welche eine Busse von 1500 Franken und/oder ein Freiheitsentzug von 3 Monaten nicht überschritt. Zusätzlich wurden dem Amtsstatthalter Kompetenzen gemäss StGB 57–61 zugestanden. Der Staatsanwalt überprüfte alle "eingestellten" und die mit Strafverfügung erledigten Untersuchungen ("abgewandelte Fälle"), da diese sein Visum benötigten. Die dritte Serie ("Amtsgericht") beinhaltet einen Teil jener Fälle, die die Spruchkompetenz der Amtsstatthalter überstiegen und vor allem solche, bei denen der Beschuldigte die Strafverfügung des Amtsstatthalters nicht akzeptierte und an das Amtsgericht weiter verwiesen wurde. Ein weiterer Teil der Fälle gelangte ans Kriminalgericht. In diesen Fällen wurden die Untersuchungsakten nicht an die Amtsstatthalterämter zurückgesandt und dort abgelegt, sondern in die Falldossiers des Kriminal und Obergerichts integriert. Die an die Jugendanwaltschaft überwiesenen Akten verblieben als Kopie in den amtsstatthalterlichen Akten. Originalunterlagen von Fällen, bei denen es zur Appellation kam, wurden beim Obergericht archiviert, beim Amtsstatthalteramt finden sich meist nur Kopien der Urteile. Inhaltsdetails: - Kontrollen, Karteien, Statistiken, Tribunadaten 1932-2008, A 1786/1-33 ----- Kontrollen 1931-2008, A 1786/1-5 ----- Karteien 1976-1993, A 1786/6-31 ----- Statistiken 1994-1999, A 1786/32 ----- Datenexport aus Tribuna 1991-2000, A 1786/33 - Untersuchungsakten 1973-2012, A 1786/34-2748 - Rapporte 1995-2000, A 1786/2749-2750 - Brandfallberichte 1981-2000, A 1786/2751-2760 - Akten aus administrativer Tätigkeit des Amtsstatthalteramtes Sursee (Vereidigungen, Amtsübergaben, Statistiken, Bilder der Statthalter) 1857-2000, A 1786/2761-2764 ----- Amtsübergaben 1857, A 1786/2761 ----- Vereidigungen 1990-2000, A 1786/2762-2763 ----- Amtsgefängnis Sursee (Gefängnisausbrüche, Statistik über Gefangenenwesen etc.) 1987-1998, A 1781/2764 - Amtsstatthalteramt Sursee: Porträtbilder der Amtsstatthalter 1814-1953, A 1781/2765-2766
Bewertung und Kassation:	Der hier verzeichnete Bestand gelangte im September 2010 ins Staatsarchiv. Die Ablieferung erhielt die provisorische Nummer Q 266 zugeteilt und umfasste total ca. 125 Laufmeter. Die derart reduzierten Untersuchungsakten wurden im Staatsarchiv gemäss Archivierungsmodell 1997/2001 bewertet und erschlossen. Dabei wurden die Akten der Jahrgänge 1990 und 2000 vollständig, jene der Zwischenjahrgänge nur teilweise – sofern deren Inhalt den definierten Auswahlkriterien entsprachen – archiviert. Als definierte Auswahlkriterien gelten: - Todesfälle jeglicher Art, auch Verkehrsunfälle und Suizide. - Fälle, die das Sexualstrafrecht betreffen. - Fälle, die in irgendwelcher, z. B in sozialgeschichtlicher Hinsicht eine besonders ausgeprägte Individualität aufweisen. - Fälle mit prominenter Beteiligung (Personen, Körperschaften, Örtlichkeiten von grosser Bedeutung). - Delikt: Milchwässerung sowie einige relevante Fälle betr. Brandstiftung, Gewässerverschmutzung, Tierquälerei, illegale Bauten. Die nicht zur Archivierung ausgewählten Untersuchungsakten werden nach dem Ablauf der Aufbewahrungsfrist vernichtet. Das formale Bewertungskriterium (Vorhandensein von Fotos) war teilweise bei Unfallrapporten oder Tatortaufnahmen gegeben, doch enthielten die vorhandenen Fotografien durchwegs keine relevanten Hintergrund- oder Zusatzinformationen und wurden deshalb als nicht archivwürdig bewertet.
Ordnung und Klassifikation:	Die Erschliessung der Untersuchungsakten folgte dem Muster: [Abgewandelt/Eingestellt/gerichtlich ....Nr. ] [Name und Vorname der angeschuldigten Person], [Wohnort], [Deliktart oder Geschehen].

Angaben zur Benutzung
Zugangsbestimmungen:	Es gelten die allgemeinen Zugangsbestimmungen des Staatsarchivs. Einsichtsbewilligungen in Archivalien, die noch einer Schutzfrist unterliegen, erteilt das Staatsarchiv.
Erschliessungsgrad:	detailliert
Findhilfsmittel:	ab 1991: Datenexport aus der Geschäftskontrolle Tribuna in A 1786/33