Bestände Stadt Luzern (Tektonik)

Archivplan-Kontext


Titel:Bestände Stadt Luzern
Inhalt:Einwohnergemeinde Luzern
Ortsbürgergemeinde Luzern
Korporation Luzern
Die aus verschiedenen städtischen Provenienzen ins Staatsarchiv gelangten Bestände wurden 2011 aus Gründen der Übersichtlichkeit an dieser Stelle zusammengefasst.
Stufe:Tektonik
Bemerkung:Vor 1798 waren Vermögen und Archiv von Stadt und Republik Luzern wie überall micht ausgeschieden. Erst als in der Helvetik die Souveränität von der Stadtbürgerschaft auf das ganze Volk überging, wurde die Stadt Luzern wieder eine reine Gemeinde, die jedoch vorerst ohne eigenes Vermögen dastand, weil dieses dem Staat verblieben war. Sie musste deshalb ausgesteuert werden, ein Vorgang, der unter der Bezeichnung "Sönderung zwischen Stadt und Staat Luzern" bekannt ist. In jahrelangen Verhandlungen strebte man an, die Stadtgemeinde mit den nötigen Gebäuden und andern Vermögenswerten auszustatten, damit sie als Gemeinwesen funktionstüchtig war. Den ausgesonderten Werten folgten die Akten.
In der Folge enthob man somit dem Staatsarchiv jene Akten, Urkunden und Bücher, die die Stadt, ihre Einwohner und ihr Vermögen betrafen. Die Ausscheidung erfolgte aufgrund der Register, die um 1700 erstellt worden waren. Teilweise wurde sie sehr summarisch durchgeführt.
Die Stadt teilte 1822 ihr Gut neuerdings auf in das Stadtgemeinde-, Ortsbürgergemeinde- und Korporationsgut. 1831 wurden die drei städtischen Gemeinden auch organisatorisch getrennt und verselbständigt. Glücklicherweise entschloss man sich, das Stadtarchiv gemeinsam zu führen und nicht aufzuteilen. Lediglich die in der Depositalkasse verschlossen aufbewahrten Archivalien über Fideikommisse und ähnliche Sachen wurden von der Ortsbürgergemeinde selbst aufbewahrt und waren nie zugänglich. (Sie wurden 1979 vom Staatsarchiv verfilmt).
Die Folgen dieser zweiten Ausscheidung wurden allerdings dadurch gemildert, dass alle drei Gemeinden ihre überkommenen Archivalien fortan in einem gemeinsamen Archiv, nämlich im dreistädtischen Archiv verwalteten. 1915 kündigte jedoch die Stadt den beiden Bürgergemeinden sowie der 1874 hinzugestossenen Kirchgemeinde die gemeinsame Archivverwaltung auf. Daraufhin schlossen die vier Gemeinden im Jahre 1919 mit dem Kanton einen Vertrag ab, gemäss welchem alle älteren Archivalien und insbesondere jene von aufgehobenen Verwaltungen an das Staatsarchiv übergeben werden sollten. Diese Konzentration der älteren Archivalien im Staatsarchiv wurde aber nicht konsequent und vollständig durchgeführt. Jede der drei Gemeinden behielt gewisse ältere Quellen zurück oder lieferte sie erst Jahrzehnte später an das Staatsarchiv ab.
Über den Verbleib der Archivalien ist folgendes festzuhalten:
1. Ortsbürgergemeinde Luzern: Bestände seit dem 14. Jahrhundert. 1971 wurden Akten, Urkunden und Bände betreffend Schulfonds, Sentispital und Bürgerspital (14.-19.Jh.) an das Staatsarchiv abgeliefert, wo sie als SA 1-223 geordnet und verzeichnet sind. Unsere Filme der Fideikommissakten usw. tragen die Signatur FA 37.
2. Korporationsgemeinde: Bestände seit dem 13. Jahrhundert. Das Archiv wurde in den vierziger Jahren als Depot in das Staatsarchiv abgeliefert.
3. Kirchgemeinde: Sie bewahrt ihre Akten selber auf. Allerdings scheinen ihr, wenn überhaupt, alte Akten und Urkunden nur in bescheidenem Masse übergeben worden zu sein, da die Akten, welche kirchliche Institutionen betreffen, ziemlich vollständig in den Akten Stadt vorhanden sein dürften.
4. Einwohnergemeinde: Der Stadtrat schloss 1919 mit dem Staat einen Vertrag ab und übergab dem Staatsarchiv im Prinzip alle älteren Archivalien vor 1798, die in der Sönderung übernommen worden waren, aber auch einen grossen Teil der im 19.Jahrhundert von der Stadtverwaltung produzierten Akten. Von dieser Übergabe stammen die "Akten Stadt Luzern" des Staatsarchivs (SA 250 ff.), welche so benannt wurden, um eine Verwechslung mit dem Stadtarchiv Luzern zu vermeiden.
Für die Unterlagen der Stadtluzerner Verwaltung ist das Stadtarchiv Luzern zuständig. In mehreren Schüben gelangte aber ein grosser Teil der die Stadt betreffenden Unterlagen aus dem Zeitraum vor 1798 und teilweise darüber hinaus ins Staatsarchiv Luzern. Die meisten dieser Bestände wurden 2011 aus verschiedenen tektonischen Stellen zusammengeführt. Hier finden sich die aus der Einwohnergemeinde und der Ortsbürgergemeinde stammenden Akten Stadt (Signatur SA) sowie einzelne Ablieferungen aus den städtischen Körperschaften Einwohnergemeinde, (Orts-)Bürgergemeinde (im September 2000 mit der Einwohnergemeinde vereinigt) und Korporation.
Diese Zusammenführung konnte nur unvollständig bleiben, da gewachsene Bestände nicht auseinandergerissen werden sollten. Weitere Unterlagen von städtischen Körperschaften finden sich deshalb u.a. in den älteren Pertinenz-Beständen (Urkunden mit der Signatur URK, Bände mit den Signaturen COD und BB bis BR, die Pfarrbücher Luzern Stadt als Abschriften mit der Signatur KZ) sowie bei den Privatarchiven (Unterlagen der Kirchgemeinde Luzern).
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
Stadtgemeinde Luzern, 1800-1814 (Gruppe)

siehe auch:
Luzern: Katholische Kirche Stadt Luzern (Provenienz)

siehe auch:
URK Urkunden der Stadt Luzern, 1244-1890 (Bestand)

siehe auch:
KZ: Die Pfarrbücher der Stadt Luzern, 1581-1877.11.19 (Gruppe)
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=1598919
 
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