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PA 38, PLB 12, PLA 136 am Rhyn auf Geissenstein, Familienarchiv: Urkunden, Akten, Bände, Stammbäume, Pläne, Wappen, 1200-1992 (Akzession)
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | PA 38, PLB 12, PLA 136 |
Signatur-Bereich: | PA 38/1 - PA 38/1289, PLB 12/1075 - PLB 12/1148, PLA 136/1 |
Titel: | am Rhyn auf Geissenstein, Familienarchiv: Urkunden, Akten, Bände, Stammbäume, Pläne, Wappen |
Entstehungszeitraum: | 1200 - 1992 |
Stufe: | Akzession |
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Angaben zum Umfang |
Laufmeter: | 15,50 |
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Angaben zum Kontext |
Bestandesgeschichte: | Das Archiv lag früher auf Schloss Geissenstein in Luzern. Der Bestand stammt von einem in den Anfängen weniger bemittelten Zweig der alten Patrizierfamilie Amrhyn, der mit Peter Agnes (1779-1828), dem Bruder des einflussreichen Schultheissen Josef Karl Amrhyn (1777-1848), seinen Anfang nahm. Ein Teilbestand stammt aus dem Amrhynhaus an der Furrengasse. Der grösste Teil des Materials stammt aus der beruflichen und öffentlichen Tätigkeit und dem familiären und gesellschaftlichen Umfeld von Architekt August am Rhyn (1880-1953).
Einleitung zum gedruckten Verzeichnis (1992):
1. Uebernahme und Bearbeitung Das Archiv lag früher auf Schloss Geissenstein in Luzern. Es wurde uns 1973 von Herrn Michael am Rhyn als Depot übergeben. Noch 1973 wurde ein provisorisches Repertorium erstellt, das sich an die vor der Ablieferung bestehende Ordnung anlehnte. Der Bestand war nicht zugänglich. Im Hinblick auf den Bezug des Neubaus drängte sich eine definitivere Bearbeitung und Signierung auf. Sie wurde im Frühling 1992 und wieder Ende Juli an die Hand genommen und Ende August beendigt. Im September entstand das Register. Bei der Bearbeitung der Aufnahmetexte wurde die Struktur etwas verfeinert und der Text samt Datierungsangaben erweitert, ohne den Gesamtaufbau der zugrundeliegenden Einteilung zu ändern. Mitte Oktober 1992 traf der Nachtrag 1992 ein, der sofort bearbeitet und in das Repertorium integriert wurde. Die Bibliotheksbücher/ Akten und Urkunden liegen mit Ausnahme von PA 38/1 (Geschichtsfreund) alle in der Abteilung Privatarchive (PA). Die gerollten Pläne hingegen wurden wegen ihres grossen Formates unserer Abteilung Gerollte Pläne zugewiesen (PLB 12), bleiben jedoch integrierender Bestandteil des PA 38. Der Plan PLA 136/1 war Bestandteil von PA 38 und war gerollt unter der Signatur PLB 12/1075 verzeichnet. Weil er stark beschädigt war wurde er 2006 plan gelegt und umsigniert. Mit diesem Bestand liegen im Staatsarchiv fast alle privaten Archivalien der ehemals regimentsfähigen Familie Amrhyn. Über die älteren Bestände orientiert die Arbeit von Josef Brülisauer, Das Familienarchiv Amrhyn (LHV Archivinventare 3) Luzern 1982, und die dazugehörigen, ausführlicheren Repertorien - Das Familienarchiv Amrhyn/ 5 Bände - Briefsammlung Amrhyn/ 1 Band.
2. Die Schwerpunkte des Bestandes Der Bestand stammt von einem in den Anfängen weniger bemittelten Zweig der alten Patrizierfamilie Amrhyn, der mit Peter Agnes (1779-1828), dem Bruder des einflussreichen Schultheissen Josef Karl Amrhyn (1777-1848), seinen Anfang nahm. Peter Agnes scheint sich mit seinem Vater gründlich zerstritten zu haben, wie aus den Briefen seines Bruders zu entnehmen ist. Es findet sich ferner einiges Material zur Lebensgeschichte der nachfolgenden Generationen dieses Familienzweiges im 19. , 20. Jahrhundert vor, ebenso über dessen wirtschaftliche Verhältnisse und vor allem dessen Grundbesitz im Gebiet des Luzerner Mooses. Es sind auch einige verwandte Persönlichkeiten vertreten, die beerbt wurden. Auf diesem Wege kamen die Akten über das Meyersche Diorama in den Bestand hinein. Auch aus der früheren Zeit liegen einige Materialien vor, so vor allem Urkunden ab dem 14. Jahrhundert, die das Luzerner Moos, Tribschen und Schönbühl betreffen. Im vorliegenden Privatarchiv ist des weitern ein Bestand an Urkunden, Akten und Bänden aus den Jahren 1527-1946 enthalten, der aus dem Amrhynhaus an der Furrengasse stammt. Da ein Teil dieses Bestandes erst unmittelbar nach Abschluss der Arbeiten einlangte, ist sein Verzeichnis hauptsächlich im Nachtrag zu finden. Der grösste Teil des Materials stammt aus der beruflichen und öffentlichen Tätigkeit und dem familiären und gesellschaftlichen Umfeld von Architekt August am Rhyn (12. 12. 1880-7. 12. 1953). [Fortsetzung siehe unten: Bemerkungen] |
Erwerbsart: | Depot |
Eingangsdatum: | 1973 |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Grundbesitz: Geissenstein 1807-1955. Schloss Geissenstein 18.-20. Jh. Bireggwald 1821-1957. Höfe im Moos 1563-1879. Familiengeschichte: Genealogisches Material 16.-20. Jh. Personenverzeichnisse 16.-20. Jh. Todesanzeigen und Nekrologe 1848-1960. Biographische Notizen und Materialien 17.-20. Jh. Korrespondenzen August am Rhyns zur Familienforschung 1910-1951. Fotos 19.-20. Jh. Einzelpersonen: Peter Agnes 1779-1844. Augustin 1838-1876. Albert 1855-1916 (u. a. Akten zum Meyer‘schen Diorama in Luzern 1850-1907). Pauline Schmidt-am Rhyn 1856-1926. Josy am Rhyn-von Moos 1887-1943. Marianne 1921-1931. Michael 1918-1991. Marino 1946-1948. Verwandte Familien: De Gottrau, Freiburg 1928-1950. Am Rhyn 1892-1960. Mohr 1783-20. Jh. Wisswald, Solothurn 1802-1951. Familienstiftung: Verwaltung 1823-1962. Familienarchiv und Bibliothek 1919-1920. Urkunden: Urkunden über verschiedene Güter, v. a. über Liegenschaften im Luzerner Moos 1361-1644. Ernennungen, Adels- und Wappenbriefe 1598-1843. Päpstliche Ehedispense 1636-1638. Nachlass August am Rhyn: Privatakten 1889-1952. Fotos 1895-1949. Korrespondenzen 1892-1953. Militärakten 1899-1938. Topographische Karten 19.-20. Jh. Öffentliche Anlässe 1916-1947. Vereine (u. a. Zunft zu Safran) 1888-1953. Künstlerarbeiten (alphabetisch geordnet) um 1899-1953. Architekturbüro 1911-1925. Aufträge und Projekte 1906-1950. Graphische Arbeiten, Ex Libris, Heraldik 1903-1953. Gedichte 1899-1952. Historische Arbeiten 1899-1953. Materialien zur Luzerner Baugeschichte (mit zahlreichen Fotos) 16.-20. Jh. Sammlungen (Karikaturen, Druckschriften, Zeitungen, Autographen, Urkunden, Graphiken) 15.-20. Jh. Fotos, Zeichnungen, Pläne, Karten, Graphiken (Überformate) 16.-20. Jh. Nachträge: Heraldik, Stammbücher 16.-19. Jh. Erbteilungen 1680-1806. Ehebriefe 1610-1779. Private und amtliche Akten zu Einzelpersonen 1614-1874. Öffentliche Akten 1644-1796. Verwandte Familien 1622-1773. Fideikommisse Am Rhyn 17.-20. Jh. Haus an der Furrengasse, Luzern (Urkunden, Kaufbriefe, Akten, Rechnungen, Pläne) 1527-1946. Güter zu Tribschen (Urkunden, Akten) 1346-1939.
Stammbaum Anderallmend, Stammbaum Amryhn. Pläne diverser Gebäude und Objekte, hauptsächlich in Luzern. Diverse Liegenschaften und Quartiere, Wappen. |
Neuzugänge: | Nachträge 1992 (Bestand aus dem Amrhynhaus an der Furrengasse etc.) und 1994 (Fideikommiss). |
Ordnung und Klassifikation: | Nach der Übernahme wurde 1973 ein provisorisches Repertorium erstellt, das sich an die bestehende Ordnung anlehnte. Die definitive Erschliessung erfolgte 1992, wobei die Grundstruktur erhalten blieb. |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Es gelten die allgemeinen Zugangsbestimmungen des Staatsarchivs. Einsichtsbewilligungen in Archivalien, die noch einer Schutzfrist unterliegen, erteilt der Deponent /die Deponentin (die Adresse erhalten Sie im Staatsarchiv). |
Findhilfsmittel: | REP 71/11 (Privatarchiv am Rhyn auf Geissenstein). (älteres Verzeichnis in das Archivsystem importiert 2009) REP 56/7 (PLB 12) |
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Angaben zu verwandtem Material |
Kopien bzw. Reproduktionen: | Die Pläne dieses Bestandes wurde zum Zweck der Kataloganreicherung und erleichterten Benutzung digitalisiert. Die vorhandenen Digitalisate werden hier jeweils beim Einzelstück in geringer Auflösung angezeigt. |
Verwandtes Material: | Familienarchiv Amryhn (FAA) und Briefsammlung Josef Karl Amrhyn (BA). |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkung: | [Fortsetzung von oben: Archivierungsgeschichte] Dieser war der Sohn des Korporationsschreibers Albert am Rhyn (+1916) und der Marie, geborene Widmer. Er war verehelicht mit Josy am Rhyn-von Moos. Seine Schwester war in Freiburg in die Familie de Gottrau eingeheiratet. August am Rhyn besuchte nach den Luzerner Volksschulen 1895/96 das Internat von Melle, Lez-Gand, in Belgien, dann 1896-1898 die Knabensekundarschule und die Kunstgewerbeschule in Basel und schliesslich 1898-1902 das Technikum in Winterthur, das ihm das Diplom eines Bautechnikers verlieh. Er arbeitete hierauf bis 1909 in verschiedenen Luzerner Architekturbüros, begann sich aber bereits 1908 selbständig zu machen. Zeitweise trat er mit andern Architekten in eine Bürogemeinschaft, so 1927-1937 mit Stadtbaumeister Karl Mossdorf. Zu seinen heute noch sichtbaren Werken als Architekt gehörten der Landungssteg am Rütli und die beiden Stationsgebäude der Treib-Seelisberg-Bahn. Seine Tätigkeit als Architekt rückte seit den dreissiger Jahren eher in den Hintergrund. Er war sehr stark in der bürgerlichen Gesellschaft Luzerns verankert. Er gehörte der Gesellschaft der Herren zu Schützen an, doch betätigte er sich vor allem im Rahmen der Safranzunft, deren Archivar er längere Zeit war. Er war einer der Initianten des Festzuges anlässlich der Sechshundertjahrfeier des Eintritts Luzern in den Bunde 1932 und engagierte sich in der zweiten Hälfte der vierziger Jahre an vorderster Front für die Erhaltung des Freienhofs. Der Verkehr in der Gesellschaft scheint ihn immer mehr in Beschlag genommen zu haben. Sein Ansehen gründete vor allem auf seiner Beschäftigung mit der altluzerner Baugeschichte und der Heraldik. Schon früh bearbeitete er den Luzerner Anteil der Bürgerhäuser der Schweiz. Er sammelte viel Material, um eine Luzerner Baugeschichte schreiben zu können, ein Vorhaben, das er nie verwirklichte, obwohl er es immer wieder ankündigte. Dabei hatte er es vor allem darauf abgesehen, Liebenaus Altes Luzern zu ersetzen und die dort vorhandenen Fehler zu korrigieren. Er erlangte den Ruf, eine Autorität im Bereich der historischen Bauten zu sein und wurde, da eine Denkmalpflege fehlte, immer wieder als Berater beigezogen, wenn es um Restaurationen ging. Deshalb förderte er den Gedanken, eine kantonale Denkmalpflege einzurichten, was er in den letzten Lebensjahren eben noch erlebte. Als bleibende Frucht der heraldischen Bemühungen schuf er in den dreissiger Jahren das Wappenbuch der Stadt Luzern. Das vorhandene Material bietet einen breiten Einblick in sein Leben, sein Denken und seine Arbeiten. Reich belegt sind seine Tätigkeit als Architekt und Künstler, seine denkmalpflegerische Beratertätigkeit und seine Materialsammlung zur Luzerner Baugeschichte. Zu erwähnen sind auch seine künstlerischen Arbeiten, die mit seiner historischen Beschäftigung in Einklang stand. In den einschlägigen Sachbezügen finden sich u. a. viele Brief des Luzerner Kunstsachverständigen Dr. Hans Meyer-Rahn, die auf ein weder besonders freundliches noch ein besonders feindliches Verhältnis schliessen lassen. Besonders befreundet war er mit einer Reihe von Künstlern und mit Historikern wie E. A. Gessler, dem Direktor des Landesmuseum in Zürich, und den Staatsarchivaren Robert Durrer in Stans, P. X. Weber und Josef Schmid in Luzern.
Luzern, den 30. September 1992 Fritz Glauser |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | siehe auch: FAA Amrhyn, Familienarchiv, 1100 (ca.)-1900 (ca.) (Akzession)
siehe auch: BA Amrhyn Josef Karl, Kleinrat und Schultheiss (1777-1848): Briefsammlung, 1800-1845 (Akzession)
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2092 |
Erforderliche Bewilligung: | siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=122197 |
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