BA Amrhyn Josef Karl, Kleinrat und Schultheiss (1777-1848): Briefsammlung, 1800-1845 (Akzession)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:BA
Signatur-Bereich:BA 1 - BA 261
Titel:Amrhyn Josef Karl, Kleinrat und Schultheiss (1777-1848): Briefsammlung
Entstehungszeitraum:1800 - 1845
Stufe:Akzession

Angaben zum Umfang

Laufmeter:0,70

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Amrhyn, Joseph Karl
*7.4.1777 Luzern, +7.11.1848 Luzern, kath., von Luzern. Sohn des Ratsschreibers Franz Xaver Leopold. Enkel des Walter Ludwig Leonz ( -> 11 ). 8 1) 1799 Theresia Zur Gilgen ( 1810), 2) 1812 Antonia Segesser, Lehrerin bei Johann Heinrich Pestalozzi in Yverdon. Vom reichen Vater umsichtig betreuter Unterricht, zuerst durch den aufgeklärten Geistlichen Thaddäus Müller, dann an der Klosterschule St. Urban. Längere Bildungsreise nach Italien, Frankreich, Deutschland und Österreich, 1792 einjähriger Studienaufenthalt in Turin. Regelmässiger Besuch der Luzerner Lesegesellschaft. 1793 Grossrat, 1794-98 Kriegsratsschreiber, 1798-1803 Oberschreiber der helvet. Verwaltungskammer des Kt. Luzern. A. war 1814 aktiv am aristokrat. Staatsstreich beteiligt und wurde daraufhin als jüngstes Mitglied in den Kl. Rat aufgenommen. Als Schultheiss (1816-40) trat er die Nachfolge des verunglückten Xaver Keller an und war somit 1819, 1825, 1831 und 1837 Präs. der Eidg. Tagsatzung. Als Kommissar der Diözesanstände, 1820-28, beteiligte sich A. massgebl. an der Errichtung des heutigen Bistums Basel. Nach dem konservativen Umschwung 1841 trat er aus dem Staatsdienst aus. A. galt als gemässigt liberaler, vorsichtiger, kühler, zu Misstrauen neigender, einflussreicher Staatsmann. Selber dienstuntaugl., förderte er das Militärwesen. Er regte als Erster die Herausgabe der Eidg. Abschiede an. (hls)
Literatur
-L. von Tetmajer, Josef Karl A., 1941
-R. Bussmann, 1831 -- Das Ende einer Luzerner Geschichtslüge, 1999
Bestandesgeschichte:Der briefliche Nachlass Josef Karl Amrhyns (1777-1848) wurde dem Staatsarchiv 1886 geschenkt. Die Korrespondenzen wurden in der Folge mit den Staatsakten vermischt, doch 1962-1968 wieder zusammengeführt.
Erwerbsart:Schenkung
Eingangsdatum:04.12.2001

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Briefe an J. K. Amrhyn, nach Absendern alphabetisch geordnet 1800-1845.
Vgl. auch die unten stehende Einleitung zum gedruckten Repertorium. Gegenüber dem gedruckten Verzeichnis fehlen hier die Verweise auf die Korrespondenzen im Familienarchiv Amrhyn (FAA: IV. D... )

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Es gelten die allgemeinen Zugangsbestimmungen des Staatsarchivs. Einsichtsbewilligungen in Archivalien, die noch einer Schutzfrist unterliegen, erteilt das Staatsarchiv.
Findhilfsmittel:REP 71/4 (Briefsammlung Josef Karl Amrhyn)

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Hierzu besteht ein publiziertes Repertorium: Das Familienarchiv Amrhyn. Akten, Urkunden und Briefe einer Luzerner Patrizierfamilie 16. bis 19. Jh., bearb. Josef Brülisauer, Luzern-Stuttgart 1982 (= LHV Archivinventare 3), S. 417-452.

Weitere Bemerkungen

Bemerkung:Aus der Einleitung zum gedruckten Repertorium:

Die "Briefsammlung J. K. Amrhyn" stellt einen Teil des brieflichen Nachlasses des Schultheissen. Josef Karl Amrhyn dar, welcher 1886 als Schenkung ins Staatsarchiv gekommen war. Dieser Teilnachlass wurde noch im 19. Jh. in die Staatsakten verteilt und zerstreut, jedoch 1962-1968 in der vorliegenden "Brief Sammlung" wieder zusammengeführt. Diese Sammlung bildet zusammen mit der Korrespondenz Amrhyns im Familienarchiv Amrhyn ein Ganzes.
[…]
Zur Bedeutung des Briefwechsels
Der Kanton Luzern war nicht nur ein souveränes Staatswesen, sondern von 1815-1848 auch. einer der drei eidgenössischen Vororte. Schon immer, besonders aber seit er Schultheiss geworden war, bedeutete Amrhyn der Dienst am Staat eine hohe Aufgabe. Diese seine Überzeugung fand im Briefwechsel einen eindrücklichen Niederschlag. Um auf die Geschehnisse einwirken zu können und um sich zuverlässige Informationen zu sammeln, verliess er sich nicht allein auf die offiziellen Möglichkeiten. Mit gleichgesinnten führenden Staatsmännern anderer Kantone, mit Bekannten und Verwandten führte er zum Teil sehr ausgedehnte Briefwechsel.
Die ersten Briefe der Sammlung- stammen aus der Zeit der Helvetik. Es sind aber vor 1816, als Amrhyn Schultheiss wurde und damit zunehmend auch mit eidgenössischen Angelegenheiten unmittelbar in Berührung kam, relativ wenige Stücke darin. Die Hauptmasse setzt somit erst in der Restaurationsepoche ein, vor allem 1818. Das Abtreten der Regenerationsregierung im Jahre 1841 bedeutete nicht nur das Ende seiner aktiven politischen Tätigkeit, sondern anscheinend auch das fast gänzliche Erlahmen seines umfangreichen politischen Briefwechsels. Bis 1845 sind nur noch gelegentlich Briefe in unserer Sammlung, von da weg bis zu seinem Tode im Jahre 1848 überhaupt keine mehr.
Von besonderer Bedeutung waren die Jahre, während denen Luzern eidgenössischer Vorort war: 1819/1820, 1825/1826, 1831/1832, 1837/1838. Viermal war Amrhyn als Amtsschultheiss Tagsatzungspräsident. Die vielfältigen eidgenössischen Angelegenheiten der Restaurations- und der Regenerationszeit fanden deshalb in Amrhyns Briefwechsel ein deutliches Echo. Die kantonalen Wirren und eidgenössischen Interventionen im Tessin, in Unterwalden, Neuenburg, Basel Schwyz und Zürich beschäftigten Amrhyn teils als Präsident der Tagsatzung, teils als eidgenössischer Repräsentant. Daneben spielten auch die Retorsionsmassnahmen, das Fremdenkonklusum und die Schwierigkeiten der Schweizertruppen in fremden Diensten eine gewisse Rolle und nicht zuletzt die Gotthardpolitik im Zusammenhang mit der längst fälligen Anlegung der Gotthardstrasse. Viel zu schreiben gab es zwischen 1818 und 1830 wegen der Neuorganisation des schweizerischen Teiles des Bistums Konstanz und insbesondere wegen der Neuumschreibung des Bistums Basel. Zusammen mit dem Solothurner Staatsrat Ludwig von Roll war ja Amrhyn Vertreter der interessierten Kantone anlässlich der Verhandlungen mit Rom. Davon Handelt nicht nur der umfangreiche Briefwechsel mit von Roll. Auch in andern Briefen, wie jenen Rudolf von Wattenwils, Jost Göldlins, Josef Anderwerts usw. wurde ausführlich davon gehandelt. Nicht zu vergessen sind in diesem Zusammenhang die Berichte Vinzenz Rüttimanns, die er anlässlich der Abordnung nach Rom über die Verhandlungen mit der Kurie an Amrhyn richtete, sowie der umfangreiche Briefwechsel mit dem ersten Bischof, Josef Anton Salzmann.
Weitere kirchenpolitische Fragen, die Amrhyn interessierten, waren die Jesuitenberufung nach Freiburg, die Konversion Karl Ludwig von Hallers, sowie die Durchführung der Badener Artikel.
Auf kantonaler Ebene wäre einmal die Ausgleichsbewegung von 1830/31 zu erwähnen mit einigen Berichten von der Landschaft. Im Übrigen hatte Amrhyn in der Stadt und auf dem Lande seine Zuträger, die ihm über Vorgänge in Klerus und Volk berichteten, wie etwa der Müswanger Kaplan Xaver Kaiser oder Pfarrer Geisseler von Hildisrieden. Über Reibereien innerhalb der Regierung, vor allem zwischen Vinzenz Ruttimann und Amrhyn, vernimmt man gelegentlich aus Briefen Rudolf von Wattenwils, Jost Göldlins und dieses oder jenes Luzerners.
Fragen des Erziehungswesens lagen dem aufgeklärten Manne am Herzen. Als Mitglied und Präsident des Luzerner Erziehungsrates lag ihm offenbar vor allem das Stipendienwesen am Herzen, wie aus den vielen Briefen von Luzerner Studenten von verschiedenen Universitäten hervorgeht. Schwere Sorgen machten ihm 1821 die Studentenunruhen um Prof. I. P. V. Troxler, 1839 die Frage von Troxlers Berufung nach. Luzern und die Tragbarkeit des Theologieprofessors J.A. Fischer.
Für Amrhyns eigenes Denken sind natürlich die gelegentlich vorhandenen Abschriften seiner abgesandten Briefe (Gegenbriefe) aufschlussreich. Diese Schreiben sind gewöhnlich bemerkenswert umfangreich und enthalten meist grundsätzliche Erörterungen zu irgendwelchen Fragen und in den letzten Jahren eigentliche Analysen über die kantonale und eidgenössische politische Entwicklung. Man gewinnt den Eindruck, dass er diese Briefe als wichtig ansah und sie deshalb bewusst in Hinblick auf spätere Leser aufbewahrte. (Vgl. auch unten über die Gegenbriefe).
Herkunft und Entstehung der Briefsammlung.
Die Akten des heutigen Archivs 2, welche die Zeit von 1798-1847 umfassen, waren fertig geordnet, als Im Jahre 1871 Staatsarchivar Friedrich Bell aus dem Archivdienst austrat. Er hatte die Arbeiten seiner Vorgänger abgeschlossen und die definitive Einteilung vorgenommen, sowie z. T. Repertorien hergestellt.
Wie wir aus den Staatsverwaltungsberichten der Jahre 1871-1914, als Theodor von Liebenau Staatsarchivar war, entnehmen können, erhielt das Staatsarchiv in den letzten Jahrzehnten des 19.Jh. mehrere Schenkungen privater Archivalien. So übergaben ihm im Jahre 1886 die Erben des Oberförsters Xaver Amrhyn und Oberst Walther Amrhyn eine grosse Schenkung aus dem Familienarchiv Amrhyn, welche Akten vom 16. bis 19. Jh. umfasste. Der Bericht darüber legte einen besonderen Akzent auf die darin enthaltenen "konfidentiellen Korrespondenzen" des Schultheissen J. K. Amrhyn (Staatsverwaltungsbericht 1889/87, S 46f.; vgl. auch den Vermerk Liebenaus auf einem Umschlag in BA 247: "1886 29. Jan. ans Staatsarchiv geschenkt durch die Familie Amrhyn"). Man würde nun annehmen, dass diese Schenkung als Ganzes bestehen gelassen würde. Sie existiert jedoch als solche nicht mehr.
In den Jahren 1962-1968 wurden nun die Akten des Archivs 2 vollständig; durchgesehen und durch Repertorien neu erschlossen. Bei dieser Durchsicht ergab es sich sehr bald, dass in den sauber geordneten Staatsakten hie und da wie Fremdkörper Akten und einzelne Briefe, ja ganze Briefstösse lagen, die, wie auf den ersten Blick zu erkennen war, erst nachträglich eingeschoben worden waren. Weiter fiel bei diesen Einschüben auf, dass Beschriftungen, sofern solche ausser von Amrhyn selbst angebracht waren, immer von der Hand Theodor von Liebenaus stammten. Bei näherer Untersuchung dieser Einschübe stellte sich sehr rasch heraus, dass es sich um Archivalien handelte, die nicht von den staatlichen Behörden und Ämtern her, sondern aus privater Hand ins Staatsarchiv gelangt waren.
Es musste sich also um die oben genannten Schenkungen vom ausgehenden 19. Jh. handeln. Dabei stach vor allen andern der Nachlass des Schultheissen J. K. Amrhyn hervor, der auch deshalb leicht erkennbar war, weil Amrhyn selbst seinen Nachlass bis zu den Einzelstücken geordnet und z. T. beschriftet hatte (s. unten). Liebenau verteilte somit die Schenkungen ohne Rücksicht auf ihre Herkunft nach dem Pertinenzprinzip in. den Staatsakten. Man glaubte ja damals, dass man unter einer Sachbezeichnung innerhalb des Archivplans alle einschlägigen Aktenstücke vereinigen könne. Eine solche Verteilung nach sachlichen Gesichtspunkten setzt aber wenigstens voraus, dass in einem einzelnen Aktenstück nur ein einziges Geschäft behandelt werde. Das war wer im 19. Jh. bestenfalls bei behördlichen Akten der Fall, keinesfalls aber bei privaten Briefen.
So stellte sich nun die Frage, wie diese Nachlässe zu behandeln seien.
1) Der Briefwechsel Amrhyns, der sehr bald durch seine Bedeutung und Reichhaltigkeit auffiel, wurde herausgenommen und in der vorliegenden Brief Sammlung gesammelt. Nicht herausgenommen wurden selbstverständlich solche Briefe an Amrhyn, die, wie die übrigen Staatsakten, die Kanzleivermerke (Datum der Ratssitzung und Protokollnummer) tragen und direkt von der Behörde in das Staatsarchiv gelangt waren, somit nicht zum Nachlass gehörten. Solche Briefe trifft man besonders bei den Akten 24/117-119, Stipendien.
Weitere Akten aus dem Nachlass Amrhyns hingegen, die sich als Einschübe fanden, wurden bei den betreffenden Abteilungen der Staatsakten gelassen. Es wurde aber darnach getrachtet, diese so deutlich als möglich zu kennzeichnen.
2) Ebenso fanden sich weitere Bruchstücke von Nachlässen, so von Eduard und Kasimir Pfyffer, Schultheiss Rudolf Rüttimann u. a., die teilweise wiederum beachtenswerte Briefwechsel enthalten. Diese wurden wiederum an den betreffenden Stellen belassen und deutlich als "Nachlass" gekennzeichnet. In den Repertorien wurden jeweils alle diese Nachlässe an Ort und Stelle verzeichnet und bei Briefwechseln ein genaues Absenderverzeichnis aufgenommen.
Eine Zusammenfassung aller Teile dieser Nachlasse wurde angestrebt über die Bandregister. Diese sind zusammengefasst im Gesamtregister zu den Repertorien des Archivs 2 (Kartei) und zwar einerseits unter dem Schlagwort "Nachlass ... ", anderseits unter dem Namen des Betreffenden. So sollten diese Nachlässe wenigstens im Register vereinigt sein.
Aus gelegentlichen Diskussionen mit Berufskollegen ergab es sich, dass diese Nachlässe hätten herausgenommen und wieder vereinigt werden sollen. Doch schien es mir wichtiger, das zu Beginn einmal eingeschlagene Verfahren konsequent zu Ende zu führen.
Die Briefsammlung und die Korrespondenzen im Familienarchiv Amrhyn
In öffentlichem Besitz befindet sich neben den Amrhynschen Schenkungen ans Staatsarchiv ebenfalls das "Familienarchiv Amrhyn", welches sich heute als Depot der Kantonsbibliothek im Staatsarchiv befindet. Dieses umfangreiche Archiv ordnete im Jahre 1924 Professor Hans Dommann, wobei er das Hauptgewicht auf das Verzeichnis der Briefe legte. Die umfangreichste Korrespondenz in diesem Archiv stammt wiederum aus dem Nachlass des Schultheissen J. K. Amrhyn (FAA: IV. D.). Dort sind über 2500 Briefe von ungefähr 500 Absendern nachzuweisen, wozu noch die reichhaltige Korrespondenz zwischen Amrhyn und seinem Sohn, dem eidgenössischen Kanzler J. F. K. Am Rhyn, mit etwa 1800 Stück tritt.
Es ist klar, dass unsere "Briefsammlung" ursprünglich zu dieser Korrespondenz im Familienarchiv gehörte. Wieso diese Korrespondenz derart auseinandergerissen wurde, kann ich nicht sagen (Erbteilung?). Diese beiden Teile können jedoch nicht mehr einfach vereinigt werden, einmal wegen der Frage heutigen Eigentums, dann aber vor allem deshalb, weil die beiden Teile während fast eines Jahrhundert nachweisbar verschiedene Wege gegangen sind. In dieser Zeit waren sie der Forschung nicht in gleichem Masse zugänglich. Die Zugehörigkeit eine s Briefes zum einen oder andern Teil war entscheidend dafür, dass man ihn benutzen konnte oder nicht.
Um nun doch so gut als möglich den Anschluss der Brief-Sammlung ans Familienarchiv zu gewährleisten, sind im nachfolgenden Verzeichnis bei den einzelnen Absendern die entsprechenden Signaturen (FAA: IV. D... ) und in Klammer die Anzahl der Briefe angegeben, welche sich in der Korrespondenz J. K. Amrhyns im Familienarchiv befinden. Sofern also kein solcher Hinweis vorhanden ist, fehlt im Familienarchiv ein Brief des betreffenden Absenders.

Amrhyns Vermerke auf den Briefen
Die meisten Briefe tragen in unterschiedlichem Masse eigenhändige Vermerke und Bemerkungen Amrhyns, die sehr aufschlussreich sein können und deshalb der Beachtung wohl wert sind.
Diese Angaben sind, auch wenn er sie nur teilweise anwendete, nach einem stets gültigen und von ihm befolgten Schema angeordnet. Sofern vorhanden, bedeuten sie:
a) Oben links; Vermerke über den Absender.
Von oben nach unten folgen sich folgende Angaben:
- Datum des Briefes.
- Genaue Umschreibung der Heimat des Absenders (Kanton, Amt, Gerichtsbezirk, Gemeinde). Ausnahmsweise kann sich diese geographische Umschreibung auch auf den Inhalt des Briefes beziehen (vgl. bei David von Wyss).
- Namen und Stellung des Absenders.
- Regest über den Brief Inhalt oder/und
- kurze Marginalien zu jedem Abschnitt des Briefes.
b) Oben rechts: Vermerke des Empfängers.
Von oben nach unten folgen sich folgende Angaben:
- Datum des Empfangs des Briefes, oft mit Tageszeit. Dahinter näher erläutert mit "E". = Empfangen , und eventuell mit dem Namen des Ueberbringers , wenn der Brief offenbar nicht mit der Post kam.
- Datum der Antwort (Gegenbrief) Amrhyns , gekennzeichnet mit "Bwrtt. "= Beantwortet, "Mdlich. Bwrtt. "= mündlich beantwortet, wobei oft noch kurze Inhaltsangabe folgt.
- Gelegentlich kann noch ein weiteres Datum folgen mit einer kurzen Bemerkung darüber, wem vom Inhalt des Briefes Kenntnis gegeben worden ist.
Gegenbriefe und Beilagen
Der nicht sehr schöne Ausdruck "Gegenbriefe" wurde deshalb gewählt, weil der an sich nah liegende Ausdruck "Antwort" nur teilweise zutrifft. Denn sehr oft ist einem eingetroffenen Briefe eine noch erhaltene Anfrage Amrhyns vorausgegangen, sodass genau genommen der vorhandene Originalbrief von auswärts die Antwort darstellt. Gegenbrief bedeutet deshalb sowohl Anfrage wie Antwort, auf jeden Fall ein Schreiben Amrhyns. Diese Schreiben sind zumeist von der Hand eines Privatsekretärs geschrieben und sind in der Regel Abschriften von ausgehenden Schreiben, auf die Amrhyn besonderen Wert legte. Dies lässt sich an einem Beispiel belegen. Denn er bat einmal Bischof Salzmann, ihm die Kopie eines Schreibens zukommen zu lassen, das er in "Zofingen den Iten Wintermonat 1835 in Mitternachtszeit" geschrieben hatte; für die Erstellung einer Abschrift war offenbar nicht mehr genügend Zeit. Der folgsame Bischof schrieb hierauf den Brief eigenhändig ab und liess die Kopie Amrhyn am 14. November 1835 zukommen.
Die Beilagen sind im Folgenden teilweise besonders verzeichnet, soweit sie der Erwähnung wert schienen. Es handelt sich vor allem um Briefe - Originale und Abschriften - von Dritten, die Amrhyn mitgeteilt wurden, ferner um verschiedene Aktenstücke, Aufsätze von Pfarrern usw.
Deo gratias
Luzern, 26. Januar 1968 Fritz Glauser
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
PA 38, PLB 12, PLA 136 am Rhyn auf Geissenstein, Familienarchiv: Urkunden, Akten, Bände, Stammbäume, Pläne, Wappen, 1200-1992 (Akzession)
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1895
Erforderliche Bewilligung:siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=121956
 
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