FAA Amrhyn, Familienarchiv, 1100 (ca.)-1900 (ca.) (Akzession)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:FAA
Signatur-Bereich:FAA 1 - FAA 6609
Titel:Amrhyn, Familienarchiv
Entstehungszeitraum:ca. 1100 - ca. 1900
Stufe:Akzession

Angaben zum Umfang

Laufmeter:20,00

Angaben zum Kontext

Erwerbsart:Schenkung

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Allgemeine Akten, Luzern: Abschriften 14.-18. Jh. Besatzungsordnungen 1631-1735. Pfyffer-Amlehn-Handel 1569-1570. Bürger- und Hintersässenlisten 1652-1790. Münzwesen, Bauwesen, Militärwesen, Spital, Staatsverwaltung 16.-18. Jh. Landvogteien 13.-18. Jh. Akten und Druckschriften aus Helvetik, Mediation, Restauration und Regeneration 1798-1841.
Allgemeine Akten, Eidgenossenschaft: Abschriften 12.-18. Jh. Tagsatzungen 1609-1790. Gemeine Herrschaften 16.-17. Jh. Druckschriften und Mandate 1613-1880.
Allgemeine Akten, Ausland: Verhandlungen und Bündnisse mit Kaiser und Österreich, Frankreich, Savoyen 16.-18. Jh. Fremde Dienste 16.-18. Jh. Druckschriften und Zeitungen 16.-19. Jh.
Allgemeine Akten, Kirche: Geistliche Angelegenheiten 1617-1798. Pfarreien 1589-1771. Stift im Hof 1594-1796. Stift Beromünster 1633-1787. Jesuiten 1637-1770. St. Urban 1640-1787. Engelberg 1604-1693. Malteserorden 1601-1671. Franziskaner und Kapuziner 18. Jh. Druckschriften 17.-19. Jh. Neuorganisation des Bistums Basel 1817-1836. Badener Artikel 1833-1841.
Familienakten: Akten zur Familien- und Besitzgeschichte 15.-19. Jh.
Persönliche Akten: Beat 1616. Walthart 1597-1625. Josef 1624-1647. Jost 1634-1669. Maria Jakobea 1613-1687. Josef 1647-1685. Beat um 1642. Franz Xaver 1702-1712. Carl Anton 1680-1714. Anna Maria Amrhyn-Sonnenberg 1732. Ignaz 1711-1743. Josef Coelestin 1700-1745. Maria Anna 1751. Maria Ursula Susanna 1743. Johann Martin 1746. Anna Maria Dürler-Amrhyn 1752-1753. Walter Ludwig Leonz 1736-1793. Maria Jakobea Theresia Amrhyn-Sonnenberg 1747-1779. Josef SJ 1738-1795. Josef Irenäus 1761. Maria Margreth Johanna Baptista 1763-1767. Maria Ursula Ignatia 1743-1748. Maria Cäcilia Theresia 1813. Xaver Leopold 1757-1832. Elisabeth Amrhyn-Schwytzer 1769-1811. Josef Martin Amrhyn 1775-1805. Maria Elisabeth 1798-1831. Ludovika 1816-1856. Josef Karl 1780-1849 (bedeutender Briefwechsel). Antonia Amrhyn-Segesser 1813-1845. Magdalena 1804-1806. Peter Agnes Ludwig 1804-1814. Katharina Amrhyn-Ronca 1827-1841. Ignaz 1794-1830. Cäcilia 1782-1803. Xaver 1830. Josef Karl Franz 1806-1849 (bedeutender Briefwechsel). Louise Amrhyn-Schwytzer 1840-1853. Elisabeth 1828. Xaver Konrad 1830-1884. Walther 1851-1885.
Andere Familien: Balthasar 1600-1807. Bircher 1624-1783. Cysat 1573-1646. Corraggioni d‘Orelli 1808-1811. Fleckenstein 1566-1792. Göldlin 1761-1819. Häfliger 1810-1827. Hartmann 1764-1806. Heinrich 1661-1707. Hertenstein 1496-1851. Kaufmann 1660-1670. Meyer 1609-1833. Müller 1725-1782. Peyer 1604-1829. Pfyffer 1594-1834. Rusconi um 1780. Schnyder von Wartensee 1671-1763. Schumacher 1671-1714. Schwytzer 1628-1834. Sonnenberg 1640-1814. Zurgilgen 1729-1813.
Urkunden: Güterverkäufe und -täusche, Jahrzeitstiftungen, Eheverträge, Diplome und Wappenbriefe, Breven, Gülten, Patente, Lehenbriefe 1445-1818.
Neuzugänge:22. Mai 2023: Schenkung von 8 Briefen des französischen Gesandten Henri des Latis Marquis d'Entraigues an den Luzerner Säckelmeister Walter Ludwig Leonz Amrhyn durch das Staatsarchiv Solothurn

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Es gelten die allgemeinen Zugangsbestimmungen des Staatsarchivs. Einsichtsbewilligungen in Archivalien, die noch einer Schutzfrist unterliegen, erteilt das Staatsarchiv.
Findhilfsmittel:REP 71/3 (Familienarchiv Amrhyn)

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Weitere Akten im Nachlass von Dr. Hans Meyer Rahn (PA 751/15594-753/15644, S. 328f.);
Vgl. auch Familienarchiv am Rhyn auf Geissenstein (PA 38).
Handschriftenbände in der Zentralbibliothek Luzern.
Walter Ludwig Leonz Amrhyn (1716-1793): Teil-Nachlass in der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern Ms N 42
Veröffentlichungen:Hierzu besteht ein publiziertes Repertorium: Das Familienarchiv Amrhyn. Akten, Urkunden und Briefe einer Luzerner Patrizierfamilie 16. bis 19. Jahrhundert, bearb. Josef Brülisauer, Luzern-Stuttgart 1982 (= LHV Archivinventare 3).

Weitere Bemerkungen

Bemerkung:(Aus der Einleitung des gedruckten Repertoriums):

Schreibweise des Namens
Während die Schreibweise in früherer Zeit verständlicherweise häufig wechselt (Amrhyn, Am Rhyn, Amryn, Amrin, Amrein), haben sich in neuerer Zeit zwei feste Schreibweisen herausqebildet. Josef Karl (1777-1848) schreibt regelmässig Amrhyn, sein Sohn Josef Karl Franz (1800-1848) dagegen Am Rhyn. Nach ihm hat sich auch Walther (1832-1904) sowie der Heraldiker und Architekt August Am Rhyn geschrieben. Ebenso wird das Haus an der Furrengasse als Am Rhyn-Haus bezeichnet. Im vorliegenden Repertorium wird einheitlich und unabhängig von der Vorlage Amrhyn geschrieben.
Inhalt
Das Familienarchiv Amrhyn enthält vor allen die Nachlässe der Mitglieder der älteren Familie Amrhyn vom Anfang des 17. Jahrhunderts bis gegen Ende des 19.. Jahrhunderts. Darunter befinden sich bedeutende Persönlichkeiten der Luzerner und Schweizer Geschichte wie Josef (1589-1645), Schultheiss Carl Anton Amrhyn (1660-1714) Oberst in spanisch-mailändischen Diensten, Schultheiss 1713, Josef Coelestin Amrhyn (1682-1743) Landvogt in Willisau 1723-1727, Walter Ludwig Leonz (1716-1793) Schultheiss ab 1773, Josef Karl (1777-1848) Schultheiss 1817-1840, wiederholt Tagsatzungspräsident, Josef Karl Franz (1800-1848) eidgenössischer Kanzler 1830-1847. Neben den umfangreichen Akten zur privaten und öffentlichen Tätigkeit enthalten vorallem die Korrespondenzen ein reiches Material zur politischen Geschichte besonders des 18. und 19. Jahrhunderts. Eine pedantische Aufbewahrungssucht macht das Familienarchiv zu einer Fundgrube für wirtschafts- und sozialgeschichtliche Fragen. Kaum eine Luzerner Familie dürfte so reich dokumentiert sein.
Neben Aufzeichnungen zur Verwaltung der privaten Güter und Höfe enthalten die Akten Abrechnungen über Einnahmen und Ausgaben von ca. 1740-1790 (Walter Ludwig Leonz) und von 1800-1840 (Josef Karl). Unter den Belegen der Pflegschaft Blatten und der Seevogtei Sempach liegen zahlreiche Rechnungen kleiner Handwerker.
Daneben finden sich im Amrhynarchiv Teilnachlässe verschiedener verschwägerten Familien. Diese enthalten zum Teil wieder eigene Umfangreiche Briefsammlungen, wie jene der Familie Meyer aus dem 17. Jahrhundert.
Der ausserordentliche Reichtum an Unterlagen zur öffentlichen Tätigkeit und die Auseinandersetzungen Josef Karls (1777-1848) mit dem Staat Luzern über die Rückgabe von Akten aus staatlichen Archiven führten oft zur Annahme, das Amrhynarchiv bestehe mindestens teilweise aus entfremdeten Staatsakten. Für das 17. und 18. Jahrhundert trifft dies eindeutig nicht zu. Vielmehr legten sich offenbar am Staatsdienst interessierte Patrizier eigene Sammlungen von Doppeln der Landvogteirechnungen sowie allerlei Notizen über Rechte und Pflichten einzelner Ämter an, um sie im Falle einer Wahl zur Hand zu haben. Schwieriger ist ein Entscheid bei den Akten des 19. Jahrhunderts zu fällen. Offensichtlich herrschte in der Familie die Ansicht, dass Entwürfe, nicht genehmigte Konzepte, aber auch namentlich adressierte Korrespondenzen als Privatpapiere zu beurteilen seien. Heute würden diese Unterlagen zweifellos als Staatsakten postuliert. Man weiss jedoch, dass jene alte Ansicht noch keineswegs vollständig überwunden ist.
Geschichte
Aus der Überlieferungsfolge lässt sich schliessen, dass das Familienarchiv in älterer Zeit als Bestandteil des Fideikommissgutes betrachtet wurde. Es befand sich jeweils in der Obhut des ältesten männlichen Mitglieds der älteren Familie Amrhyn. 1886 wurde dieses über Generationen gewachsene Archiv offenbar geteilt. Die Erben des Oberförsters Xaver Konrad Amrhyn übergaben dem Staatsarchiv einen Teil des Familienarchivs mit Akten vom 16.-19. Jahrhundert. Diese Schenkung wurde in den folgenden Jahren vom damaligen Staatsarchivar Th. von Liebenau in die Akten staatlicher Provenienz verteilt. Ein Teil dieser Schenkung mit den Korrespondenzen Josef Karl Amrhyns (1777-1848) wurde in den Jahren 1962-1968 von F. Glauser zusammengeführt und im Repertorium Briefsammlung Josef Karl Amrhyn erschlossen.
Der Rest des Familienarchivs, ungefähr 200 grosse Faszikel, wurde 1919 zusammen mit der Familienbibliothek von ca. 3500 Bänden und zwei Oelgemälden der Kantonsbibliothek zum Preise von Fr. 10'000.-verkauft. Diese Sammlung wurde dabei als bedeutendste Erwerbung seit der Übernahme der Balthasar-Bibliothek eingestuft. Die Bände der Familienbibliothek erhielten ein separates Verzeichnis und wurden anschliessend in die Bestände der Kantonsbibliothek eingereiht. Die Akten des Familienarchivs wurden 1924 von Prof. Hans Dommann provisorisch geordnet. 1951 ging der grösste Teil des Archivs als Depositum in die Obhut des Staatsarchivs über. Einzelne Teile, vor allem Aktenbände und einige Pläne, blieben jedoch aus unbekannten Gründen im Handschriftenraum der Kantonsbibliothek liegen und wurden erst im Zusammenhang mit der Neuordnung von 1977 wieder mit dem Archiv vereint.
Ordnung
Bei der Ordnung 1924 löste Prof. Dommann die umfangreichen alten Faszikel auf und stellte eine neue auf sachlichen, chronologischen und biographischen Gesichtspunkten beruhende Pertinenzordnung auf. Dabei wurden die zum grössten Teil aus alten Nachlässen bestehenden Bündel auseinandergenommen und neu geordnet. Wichtigstes Ziel war die Erschliessung der zahlreichen Korrespondenzen. Die übrigen Akten wurden nur provisorisch geordnet.
Bei der Neuordnung 1977-1979 war zuerst beabsichtigt, den ganzen Bestand in der Ordnung von Dommann zu belassen und lediglich eine Feinverzeichnung vorzunehmen. Dabei stellte sich jedoch bald heraus, dass man um starke Eingriffe nicht herum kommen würde. Zahlreiche Mappen enthielten Varia. Die Dokumente mussten Blatt um Blatt registriert oder verteilt werden. Akten zur gleichen Person und zur gleichen Sache, die ursprünglich im selben Faszikel gelegen hatten, waren an verschiedenen Stellen abgelegt. Da eine neue Ordnung unausweichlich war, wurde beschlossen, diese möglichst an den ältesten Zustand anzulehnen und die Akten personenweise nach dem Provenienzprinzip abzulegen. Nach Möglichkeit sollten die ehemaligen Nachlässe der einzelnen Familienglieder wieder hergestellt werden. Kritische Fälle wie Testamente, Aussteuerbriefe für Nonnen etc. wurden zur betroffenen Person gelegt, sofern nicht Nachträge und andere Hinweise sie den Erben bzw. den Eltern zuwiesen.

Konkordanz
Eine Konkordanz - Alte Ordnung (Dommann) - Schachteln (bisher Staatsarchiv) - neue Ordnung (nach Faszikel) findet sich im gedruckten Repertorium.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
PA 38, PLB 12, PLA 136 am Rhyn auf Geissenstein, Familienarchiv: Urkunden, Akten, Bände, Stammbäume, Pläne, Wappen, 1200-1992 (Akzession)
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1950
Erforderliche Bewilligung:siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=121955
 
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