ZC Kauf- und Gültenprotokolle (Hypothekarprotokolle), 1661-1959 (Akzession)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:ZC
Signatur-Bereich:ZC 1 - ZC 25/12
Titel:Kauf- und Gültenprotokolle (Hypothekarprotokolle)
Entstehungszeitraum:1661 - 1959
Stufe:Akzession

Angaben zum Umfang

Laufmeter:42,50

Angaben zum Kontext

Erwerbsart:Ablieferung
Eingangsdatum:01.01.1976

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Kauf- und Gültenprotokolle (Hypothekarprotokolle) aus folgenden Kreisen: Amt Hitzkirch 1677-1798; Twing und Herrschaft Heidegg 1665-1797; Amt Hochdorf (Hochdorf, Baldegg, Urswil) 1744-1798; Twing Hohenrain 1661-1799; Twing Nunwil 1750-1798; Grafschaft Rothenburg 1730-1800, mit Urteilbuch des Amtsgerichts 1721-1798; Twing Rottertswil 1762-1798; Gericht Ermensee 1693-1803; Gericht Schongau 1685-1802; Munizipalgemeinden Aesch, Hämikon, Hitzkirch, Mosen, Müswangen, Sulz, Baldegg, Hochdorf, Hohenrain, Ebersol, Kleinwangen, Mättiwil/Ballwil, Ottenhusen, Rothenburg, Schongau, Urswil 1799-1803; Distriktsgericht Hochdorf 1798-1803; Gemeindegericht Eschenbach (für Ballwil) 1803-1811; Gemeindegericht Hitzkirch 1803-1816; Gemeindegericht Hochdorf 1803-1814; Gemeindegericht Schongau 1803-1814; Bezirksgericht Hitzkirch 1816-1861, mit Kontrollen 1813-1912; Bezirksgericht Hochdorf 1814-1861, mit Kontrollen 1804-1850. Kauf- und Gültenprotokolle (Hypothekarprotokolle), nach Gemeinden: Aesch 1861-1936, Altwis 1861-1935, Ballwil 1861-1934, Emmen 1803-1938, Ermensee 1861-1934, Eschenbach 1814-1935, Gelfingen 1861-1936, Hämikon 1861-1956, Herlisberg 1861-1935, Hitzkirch 1861-1935, Hochdorf 1861-1934, Hohenrain 1861-1939, Inwil 1814-1938, Lieli 1861-1936, Mosen 1861-1959, Müswangen 1861-1956, Rain 1815-1936, Retschwil 1861-1933, Richensee 1861-1901, Römerswil 1861-1934, Rothenburg 1803-1935, Schongau 1861-1935, Sulz 1861-1936
Neuzugänge:Die in 12 Bänden zusammengefassten Protokolle Nrn. 1-69 der Landvogtei Rothenburg betreffend die Höfe Adelwil, Neuenkirch und Sigigen zwischen 1743 und 1798 gelangten am 7. Februar und am 28. März 2007 vom Gemeindearchiv Neuenkirch ans Staatsarchiv. Diese Bände erhielten die Signatur ZC 25/1-Z 25/12, sind aber in Datenbank und Ausdruck in die geographische Ordnungssystematik im Anschluss an die Signatur ZC 1/73 eingegliedert.

Angaben zur Benutzung

Zugangsbestimmungen:Es gelten die allgemeinen Zugangsbestimmungen des Staatsarchivs.
Einsichtsbewilligungen in Archivalien, die noch einer Schutzfrist unterliegen, erteilt das Staatsarchiv.
Physische Beschaffenheit:Von den Bänden sind 0,5 Lfm zurzeit wegen schwerer Schäden nicht benutzbar.
Findhilfsmittel:REP 65/2

Weitere Bemerkungen

Bemerkung:Das vorliegende Verzeichnis präsentiert die knapp 600 erhaltenen Hypothekarprotokolle (d. h. Kaufs- und Gültenprotokolle) aus dem Amt Hochdorf. Diese gelangten im Sommer 1976 aus dem Grundbuchamt Hochdorf ins Staatsarchiv und erhielten hier die Signatur ZC. Dabei musste festgestellt werden, dass der Erhaltungszustand von rund 20 Protokollen durch Wasserschäden und starken Schimmelbefall beeinträchtigt war. Die Bände hatten sich diese Schäden zugezogen, als sie - wohl nach der Abschaffung der Hypothekarkanzleien - ausserhalb amtlicher Archive aufbewahrt wurden. 1960 wurden sie vom Schloss Heidegg, wo sie Prof. Boesch sichergestellt hatte, in das Archiv des Grundbuchamtes Hochdorf überführt.
Im Staatsarchiv wurde durch geeignete konservatorische Massnahmen (z. B. Verpackung in spezielle Kartonschachteln) dafür gesorgt, dass sich der Zustand der Protokolle nicht weiter verschlechterte. Einige dieser Bände wurden seither unter beträchtlichem Aufwand restauriert. Zum momentanen Zeitpunkt sind noch 13 Bände nicht benutzbar; sie sind im Verzeichnis mit einem Stern (*) gekennzeichnet.

Im Vergleich zu andern Ämtern ist die Anzahl der Hypothekarprotokolle bescheiden. Dies erklärt sich daraus, dass in den Gemeinden des Amtes Hochdorf das Eidgenössische Grundbuch sehr früh eingeführt wurde, nämlich vor allem in den dreissiger Jahren (als erste Gemeinde Retschwil 1933), mit einigen Nachzüglern in den fünfziger Jahren (als letzte Gemeinde Mosen 1959). Diese Jahre, in denen jeweils das nach Parzellennummern strukturierte Grundbuch an Stelle der chronologisch geführten Hypothekarprotokolle trat, bilden somit den zeitlichen Schlusspunkt des hier präsentierten Bestandes.
Die frühe Einführung des Grundbuches dürfte auch der Grund dafür sein, dass sich aus dem Amt Hochdorf keine Belege zum Grundbuchwesen (Originalverträge etc.) im Staatsarchiv vorfinden. Diese wurden wahrscheinlich schon vor Jahrzehnten kassiert. Auch Kontrollbände sind nur relativ wenige vorhanden; aufgeführt werden diese nicht wie in den andern Ämtern am Schluss des Verzeichnisses, sondern mit den eigentlichen Protokollen vermischt unter den jeweiligen geografischen Einheiten. Dagegen finden sich unter den älteren Bänden auch einige Urteilsprotokolle zur streitigen Gerichtsbarkeit (z. B. Urteilbuch für das Amtsgericht der Grafschaft Rothenburg 1721-1798), die eigentlich in den Bestand XC gehört hätten.

Schriftgutproduzent war nicht das abliefernde Grundbuchamt, das erst seit 1933 existiert, sondern es waren dies in zeitlicher Reihenfolge zuerst die lokalen Gerichte in den verschiedenen Herrschaften, in der Helvetik dann die Munizipalitäten (1799-1803), von 1803 bis 1814 die sechs Gemeindegerichte Eschenbach, Rothenburg, Hildisrieden, Hochdorf, Hitzkirch und Schongau (wobei im Staatsarchiv keine Hypothekarprotokolle des Gemeindegerichts Hildisrieden überliefert sind), danach die drei Bezirksgerichte (resp. seit 1913 Hypothekarkanzleien) Hitzkirch (1814-1959), Hochdorf (1814-1939) und Rothenburg (1814-1938).
Die Gerichte führten zuerst meistens ein gemeinsames Protokoll für den gesamten Gerichtskreis. Ausnahmen bildeten das Gemeinde- und das Bezirksgericht Rothenburg, welche die Protokolle von Beginn an für jede Gemeinde einzeln führten. 1861 gingen auch die Bezirksgerichte Hitzkirch und Hochdorf dazu über, die Protokolle nach Gemeinden getrennt zu führen. Auch die Protokollierungsart der beiden Kategorien Handänderungen und hypothekarische Belastungen (in zwei getrennten Serien oder in einer gemeinsamen Serie) konnte differieren. Getrennte Serien führten insbesondere die Bezirksgerichte Hitzkirch und Hochdorf bis 1861; im Allgemeinen überwog im Amt Hochdorf aber das gemeinsame Protokoll für Handänderungen und für hypothekarische Belastungen deutlich.
Das Amt Hochdorf entstand wie die übrigen luzernischen Ämter im Jahre 1803. Sein Umfang veränderte sich nur noch 1814 geringfügig, als Hildisrieden und Neudorf zum Amt Sursee und Buchrain und Dierikon zum Amt Luzern umgeteilt wurden. Im Gegensatz zu den Ämtern Entlebuch und Willisau, die sich kaum von den entsprechenden Landvogteien des Ancien Régimes unterschieden, handelte es sich beim Amt Hochdorf um eine territoriale Neuschöpfung von 1803, indem drei alte Herrschaftskomplexe kombiniert wurden: erstens das Hitzkircheramt, das vor 1798 einen Teil der Freien Ämter bildete und 1802 im Tausch gegen das ehemalige Amt Merenschwand an den Kanton Luzern kam, zweitens der grösste Teil der ehemaligen Landvogtei Rothenburg und drittens Teile des ehemaligen Michelsamtes (Neudorf, Schongau und ein Teil von Ermensee). In der Helvetik (1798-1803) hatte das Gebiet des heutigen Amtes Hochdorf teils zum Distrikt Sarmenstorf im Kanton Baden, teils zum Distrikt Hochdorf und zu kleineren Teilen auch zu den Distrikten Münster, Sempach und Luzern gehört.

Die in diesem Bestand verzeichneten Protokolle reichen für mehrere Gebiete bis ins 17. Jahrhundert zurück. Für andere Gebiete fehlen hingegen Protokolle aus der Zeit vor 1803. In ergänzendem Sinne sei deshalb auf die Kassierten Gülten (GK), die Kaufs- und Gültkopien in den Beständen zu den ehemaligen Herrschaften (AKT 11DF, AKT 11Q, AKT 11P) und auf die Gültenprotokolle des Stadtgerichts Luzern 1580-1747 für das gesamte Gebiet des Standes Luzern (COD 3895-3985) hingewiesen.
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.2009
Erforderliche Bewilligung:siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=368364
 
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