Luzerner Fasnachtskomitee (Lozärner Fasnachtskomitee) (Provenienz)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Titel:Luzerner Fasnachtskomitee (Lozärner Fasnachtskomitee)
Stufe:Provenienz

Informationsbereich

Existenzzeitraum:ab 1951
Rechtsform:Verein
Tätigkeitsbereich:Die Luzerner Fasnacht ist der grösste jährlich stattfindende Anlass der Stadt Luzern und der Zentralschweiz. Die Fasnacht beginnt am Schmutzigen Donnerstag («Schmotzige Donnschtig») um 5 Uhr morgens mit dem Urknall. Ein Boot mit Bruder Fritschi und seiner Fritschifamilie an Bord fährt vom Vierwaldstättersee in Luzern am Schweizerhofquai ein. Bruder Fritschi ist das imaginäre Oberhaupt der grössten und ältesten Zunft Luzerns, der Zunft zu Safran (um 1400 gegründet). Der «Urknall», eine sehr laute Detonation, gibt den Guuggenmusigen und allen Fasnächtlern das Signal zum Start der Fasnacht.
Der Fritschivater und Zunftmeister zu Safran empfängt Bruder Fritschi und geleitet ihn zum Fritschibrunnen auf dem Kapellplatz. Begleitet werden sie von Ehrengästen, der Fritschifamilie (Fritschene, die Frau von Bruder Fritschi, mit Narr, Bajazzo, Kindsmagd und Bauern) sowie von Harsthornbläsern und einigen Guggenmusiken. Auf dem Kapellplatz treffen sich anschliessend die tausenden, morgendlichen Fasnächtler zum «Fötzelirääge» (explodierende Säcke mit Zeitungsschnipsel über der Menschenmenge) und dem traditionellen Orangenauswerfen rund um den Fritschibrunnen.
Am Nachmittag des Schmutzigen Donnerstags findet der erste von zwei – vom Lozärner Fasnachtskomitee (LFK) organisierten – grossen Umzügen statt. Auf der Umzugsstrecke präsentieren sich die Zünfte und Gesellschaften der Stadt Luzern, Guuggenmusigen und weitere Gruppierungen mit Wagen, auf denen kleine Bühnen aufgebaut sind. Dort werden aktuelle Ereignisse politischer und gesellschaftlicher Natur persifliert. Immer mehr befinden sich aber auch Phantasie-Sujets darunter, bei denen vor allem die handwerkliche Kunst beim Bau des Wagens und der Masken («Grende») im Vordergrund steht.
Der zweite wichtige Tag ist der «Güdis-Mäntig». (der dem deutschen Rosenmontag entspricht) Dieser Tag wird von einer zweiten Zunft getragen, der Wey-Zunft. Nach dem Orangenauswerfen beim Löwenplatz am Morgen findet auch am Nachmittag der Umzug statt, der bis auf einen Wagen (der Wagen der Wey-Zunft anstelle der Zunft zu Safran) gleich ausfällt wie am Schmutzigen Donnerstag.
Ein weiterer Höhepunkt der Fasnacht ist der «Monstercorso» am darauf folgenden Güdisdienstagabend, bei dem alle Luzerner Guuggenmusigen, welche sich im Dachverband Vereinigte Guuggenmusigen von Luzern zusammengeschlossen haben einen riesigen Umzug durchführen.
(www.lfk.ch)
Verwaltungsgeschichte / Biogr. Angaben:Die grossen belehrenden Schauumzüge dauerten bis in die Vorkriegszeit. Als nach einem sehr aufwendigen Umzug die Safranzunft in den darauffolgenden Jahren nur den Fritschiwagen fahren liess, gründeten ein paar unternehmungslustige Fasnächtler im Weyquartier (nahe der Hofkirche) eine neue Zunft, die Weyzunft (1927), mit dem Ziel, künftig am Güdismontag einen eigenen Weyumzug zu gestalten, womit man die Lokalpolitiker auf die Schippe nehmen und lustige Ereignisse aus dem Luzerner Jahresablauf verspotten wollte.
Nachdem sich der Fritschiumzug am Schmutzigen Donnerstag und der Weyumzug am Güdismontag jahrelang konkurrenzierten und beiden Veranstaltern einen grossen Aufwand bescherten, gründeten die vier Gesellschaften Zunft zu Safran, Maskenliebhabergesellschaft, Gesellschaft zu Fidelitas und Weyzunft 1951 das Luzerner Fasnachtskomitee, das fortan die Vorbereitung und Durchführung des einen und selben Fasnachtsumzuges benahm. Dieser unterscheidet sich an den beiden Fasnachtstagen nur noch in Nuancen: am Schmutzigen Donnerstag, also an der Fritschifasnacht, bildet der traditionelle Fritschiwagen den Abschluss und am Güdismontag, dem Tag der Weyzunft, fährt der Wey-Frosch am Schluss des Umzuges.
(www.luzerner-fasnacht.ch)
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

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