Zentralschweizerischer Milchkäuferverband (ZMKV) (Provenienz)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Titel:Zentralschweizerischer Milchkäuferverband (ZMKV)
Stufe:Provenienz

Informationsbereich

Existenzzeitraum:ab 1918
Rechtsform:Verein
Tätigkeitsbereich:Ziel des Verbandes war und ist es, alle Milchkäufer des Kantons Luzern und der Zentralschweiz in einer straffen Organisation zu sammeln, einen unabhängigen Käserstand zu fördern und zu erhalten und die speziellen Interessen der Milchkäufer gegenüber Bund, Kantonen und anderen Interessengruppen zu vertreten. Der Verband bezweckt die Pflege und Förderung guter Beziehungen unter den Milchkäufern selber, besonders im Milch-, Käse-, Butter- und Schweinehandel. Er unterstützt alle Bestrebungen zur Sanierung des Milch-, Käse und Butterhandels; er sieht die Anlage besonderer Fonds zur Hilfeleistung und Stützung der organisatorischen Ziele sowie die finanzielle und sonstige Beteiligung an anderen Organisationen vor.
Verwaltungsgeschichte / Biogr. Angaben:Im Jahr 1917 hat sich im Kanton Luzern eine Sektion des gegründeten Schweizerischen Milchkäuferverbandes (SMKV) als selbstständiger Verein gebildet. Am 2. April 1918 hat sich der Luzernische Käserverein aufgelöst, um fortan im Luzerner Milchkäuferverband integriert weiterzubestehen. Der Grund für die Sektionsgründung der Zentralschweizer Milchkäufer war finanzieller Art: Vom Frühjahr 1918 an liess sich das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement nur noch mit dem SMKV in Verkaufsverhandlungen ein. Die Generalversammlung vom 26. Oktober 1918 hat die definitiven Statuten verabschiedet.
Mitglieder konnten grundsätzlich nur Milchkäufer werden, die regelmässig direkt vom Produzenten Milch ankauften und diese verarbeiteten oder als Konsummilch absetzten.

Um sich mehr Verhandlungsspielraum zu sichern und zur Wahrung ihrer Unabhängigkeit gegenüber dem SMKV und der Schweizerischen Käseunion erklärte der Luzerner Milchkäuferverband zweimal kurz nacheinander den Austritt aus dem SMKV (Ende Oktober 1927 mit Akklamation und am 14. April 1931 einstimmig). Die Luzerner wehrten sich gegen die strengen Vorschriften und gegen das verschärfte Kontrollwesen bei der Milchverarbeitung. Sie konstituierten sich am 3. Dezember 1931 mit neuen Statuten als Zentralschweizerischer Milchkäuferband (ZMKV). Um den vollen Käsepreis nicht zu verlieren, traten die Luzerner im Frühjahr 1932 unter den bisherigen Bedingungen wieder dem SMKV bei.

Der ZMKV beteiligte sich zusammen mit dem Zentralschweizerischen Milchverband nach dem Ersten Weltkrieg finanziell an der Butterzentrale Luzern. Ziel war die möglichst vollständige Erfassung von Butterprodukten, -import und -handel. Die Milchkäufer wurden dabei verpflichtet, die Butter dem Unternehmen abzuliefern. Daneben setzte sich der Milchkäuferverband stark für die Aus- und Weiterbildung der Käser ein. Unter anderem war er 1981 Mitbegründer der Milchwirtschaftlichen Schule in Sursee.

1943 hat sich der 1935 gegründete Urner Milchkäuferverband dem ZMKV angeschlossen. 1999 folgte der Zusammenschluss mit dem Nid- und Obwaldner Milchkäuferverband (1922 gegründet) und 2002 der Zusammenschluss mit dem Milchkäuferverband Schwyz und Umgebung (1946 gegründet).

(Mitteilungsbulletin "Chäs-Forum", Sonderausgabe 1/93 zum 75-Jahre Jubiläum)
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=1842967
 
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