Angaben zur Identifikation |
Signatur: | PA 223 |
Signatur-Bereich: | PA 223/1 - PA 223/361 |
Titel: | Nachlass Josef Bütler |
Entstehungszeitraum: | ca. 1500 - 1975 |
Entstehungszeitraum, Anm.: | Die Materialsammlung dokumentiert Ereignisse, die bis ins 16. Jh. zurückgehen. |
Stufe: | Akzession |
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Angaben zum Umfang |
Laufmeter: | 3,00 |
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Angaben zum Kontext |
Bestandesgeschichte: | Josef Bütler übergab dem Staatsarchiv einen Teil der Akten zu Lebzeiten, so etwa die Tschudisachen und weitere Akten. Nach seinem Tod 1976 wurde sein Zimmer im Hotel Kolping versiegelt. Gottfried Boesch nahm aber offenbar insbesondere die Quellensammlung zum Seligsprechungsprozess von Niklaus Wolf an sich und verbrachte sie nach Heidegg. Sie wurde in der Folge für den Seligsprechungsprozess verwendet und wird heute (2005) vermutlich im Pfarrarchiv Neuenkirch aufbewahrt. Es konnte erreicht werden, dass der übrige nach Bütlers Tod noch vorhandene Nachlass ins Staatsarchiv gebracht wurde. |
Erwerbsart: | Schenkung |
Eingangsdatum: | 1976 |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Broschüren und Flugschriften 1824-1908 (darunter: Ruswilerverein 1840-1845). Totenbilder, vor allem von Geistlichen 1889-1970. Verschiedene Akten, Korrespondenzen und Originaldokumente 16.-20. Jh. Persönliche Akten: Schulhefte und Zeugnisse 1910-1937. Tagebuch 1918-1949. Korrespondenzen 1948-1972. Briefwechsel mit Mutter und Schwester 1920-1944. Ausbildung und Tätigkeit im Jesuitenorden 1924-1944. Bemühungen um die Heiligsprechung von Bruder Klaus 1927-1940. Wirken in Basel, Briefe von Konvertiten ca. 1935-1943. Redaktion des «Katholischen Männerblatts», Organ des Schweizerischen Ignatianischen Männerbundes: Redaktionsakten, Korrespondenz, Jahrgänge 1937-1952. Eigene Publikationen 1932-1975. Tschudi-Forschung: Korrespondenzen mit dem Schweizerischen Nationalfonds 1958-1970. Korrespondenzen mit Leo Neuhaus 1958-1970. Forschungsberichte von Leo Neuhaus 1959-1967. Verschiedene Korrespondenzen 1956-1968. Niklaus-Wolf-Forschung: Kopien- und Abschriftensammlung 1778-1895. Dokumente für den Seligsprechungsprozess. Verschiedene Akten: Klerus und Kirche 1928-1974. Silvania 1928-1939. Schweizerischer Katholischer Volksverein 1953-1960. Rektor der Mittelschule Beromünster 1947-1974. Vereine und Kommissionen 1938-1974. Vereinigung Katholischer Historiker der Schweiz, Präsidialakten 1952-1960. Radiogesellschaft Luzern-Landschaft 1951-1969. Innerschweizer Radiogesellschaft, Protokolle 1951-1968. Materialien zur Stiftsgeschichte von Beromünster (Quellenauszüge) 16.-19. Jh. |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Es gelten die allgemeinen Zugangsbestimmungen des Staatsarchivs. Einsichtsbewilligungen in Archivalien, die noch einer Schutzfrist unterliegen, erteilt das Staatsarchiv. |
Erschliessungsgrad: | detailliert |
Findhilfsmittel: | REP 71/23 (Privatarchive). (älteres Verzeichnis in das Archivsystem importiert 2008) |
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Angaben zu verwandtem Material |
Verwandtes Material: | Schweizerisches Katholisches Männerblatt, Organ des Ignatianischen Männerbundes (später: Schweizerischer Katholischer Männerbund): s. PA 456, Unterlagen auch in PA 287, 288 und 368. s. auch FA 58: Filme die zum Nachlass Bütler gehören: Unterlagen aus dem Vatikanischen Archiv und aus dem Archiv der Jesuiten in Rom 1619-ca. 1816. Fotos aus der Luzerner Landschaft ca. 1950. |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkung: | Biographisches zu Josef Bütler Josef Bütler wurde am 10.11.1903 als Sohn eines Kleinbauern und Forstangestellten in Müswangen geboren. 1904 starb sein Vater. Vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog seine verwitwete Mutter nach Beromünster, wo er in der Folge die Stiftsschule besuchte. Das Obergymnasium absolvierte er an der Stiftsschule in Einsiedeln, die er 1924 mit dem Maturitätszeugnis verliess. Noch im gleichen Jahr trat er in Tisis in den Jesuitenorden ein. Er wirkte als Präfekt in Feldkirch und oblag dann den Studien in Pullach bei München. Dort empfing er 1934 die Priesterweihe. Wir treffen ihn hierauf in Basel, wo er 1934-1937 unter anderem als Spitalpfarrer wirkte und 1938-1951 das Katholische Männerblatt redigierte. 1937 wurde er in Innsbruck zum Dr. theol. promoviert. Mitte der vierziger Jahre verliess er den Jesuitenorden. Er liess sich in Beromünster nieder, wo er Lehrer an der Mittelschule und 1947-1969 deren Rektor wurde. 1969 wurde er zum Chorherr zu St. Leodegar im Hof ernannt. Er starb am 31. Juli 1976. Bereits als junger Jesuit begann er aus einer betont apologetischen Haltung heraus geistesgeschichtliche Publikationen zu erarbeiten und zu veröffentlichen, so sein Jeanne d'Arc (Einsiedeln 1943) und Männer im Sturm (Luzern 1948). Ein besonderes Anliegen scheint ihm auch die Pflege des Missionsgedankens gewesen zu sein. Von jeher interessierte er sich für vorbildliche religiöse Gestalten der alten Schweiz. So engagierte er sich schon als junger Jesuit für die Heiligsprechung des Bruder Klaus und wurde später Vizepostulator im Seligsprechungsprozess des Niklaus Wolf von Rippertschwand.
Schwerpunkte des Nachlasses Bütlers Nachlass gewährt Einblick in die Geisteshaltung eines treukatholischen Geistlichen der vorkonziliaren Zeit und seiner Umgebung. Wenn er auch das Ende des Konzils um ein Jahrzehnt überlebte, so fiel doch die Zeit seiner hervorstechenden Aktivitäten in die Zeit vor 1960. Hervorzuheben sind folgende Bereiche: - Die Briefe seiner jung verstorbenen Schwester, die kurz nach der Jahrhundertwende bei den Dominikanerinnen zu St. Agnes in Luzern eintrat und nach wenigen Jahren starb. - Der Briefwechsel, den er als Gymnasiast in Einsiedeln und als junger Jesuit mit seiner Mutter und seiner Schwester in den zwanziger und dreissiger Jahren führte. - Die Akten und Korrespondenzen, die aus seiner Tätigkeit als Redaktor des Katholischen Männerblattes stammt, und die etwas Einblick in die Geisteshaltung des Schweizer Katholizismus zwischen 1937 und 1951 gewähren. - Für die alte Vereinigung Katholischer Historiker der Schweiz, Herausgeberin der Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte, sind einige interessante Einblicke zu finden, da er diesen Verein in den fünfziger Jahren präsidierte. Doch überwarf er sich schliesslich mit dem Vorstand, vor allem wohl mit Prof. Oskar Vasella, so dass er 1960 zurücktrat, ohne noch an der Versammlung in Frauenfeld zu erscheinen. - Aus seiner Haltung heraus, katholische Geistesgeschichte zum Tragen zu bringen, ergriff er die Initiative für den späteren Tschudikreis. Er initiierte ein Nationalfondsprojekt zur Erstellung des Inventars der Schriften des Aegidius Tschudi. Als Bearbeiter gewann er Dr. Leo Neuhaus aus Romanshorn, damals in Zürich ansässig. Dieser war etwa 1959-1967 im In- und Ausland unterwegs, worüber er Bütler in Briefen, Tagebüchern und Rapporten regelmässig und ausführlich berichtete. - In den vierziger Jahren erteilte ihm das Stiftskapitel Beromünster den Auftrag, eine neue Stiftsgeschichte auszuarbeiten. Er betrieb ausgedehnte Quellen- |
| und Literaturforschungen, wofür die noch vorhandenen Auszüge zeugen. Diese scheinen vor allem auf den Kapitelsprotokollen zu basieren, so dass davon ausgegangen werden kann, dass seine Kurzregesten in erster Linie eine umfassende und systematische Aufschlüsselung der Protokolle beinhalten. Doch müsste diese Vermutung noch überprüft werden. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | siehe auch: FA 58 Aus dem Nachlass Josef Bütler, 1619-1950 (Akzession)
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2025 |
Erforderliche Bewilligung: | siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=128493 |
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