Schweizerischer Katholischer Frauenbund SKF (Provenienz)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Titel:Schweizerischer Katholischer Frauenbund SKF
Stufe:Provenienz

Informationsbereich

Existenzzeitraum:ab 1912
Existenzzeitraum, Anm.:Es handelt sich um eine Neugründung. Die erste Gründung war 1905.
Geographische Angaben:Sitz in Luzern, Tätigkeitsgebiet: ganze Schweiz
Rechtsform:Verein
Verwaltungsgeschichte / Biogr. Angaben:Der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF wurde 1912 gegründet. Seine Wurzeln reichen jedoch bis ins Jahr 1905 zurück. Damals wurde der Frauenbund innerhalb des Schweizerischen Katholischen Volksvereins SKVV - des Dachverbands der katholischen Männerorganisationen - gegründet. Er konnte sich jedoch nicht wie gewünscht durchsetzen, so dass er 1911/1912 als eigenständiger Verband neu organisiert wurde.
Der SKF ist Dachverband katholischer Frauenorganisationen. Zu seinen Mitgliedern zählen andere Verbände, Kantonalverbände, Ortsvereine und Einzelmitglieder sowie religiöse Frauengemeinschaften und Orden.
Der Verband wurde durch folgende Gremien geführt: Bis 1921 fand gemäss Statuten jährlich eine Delegiertenversammlung statt und alle drei Jahre eine Generalversammlung. Faktisch wurde dies aber aufgrund des Ersten Weltkriegs nicht genau eingehalten. Nach 1921 wurde jährlich eine Generalversammlung abgehalten, jedoch keine Delegiertenversammlung mehr. Die eigentliche Verbandsführung erfolgte durch das Zentralkomitee, das seit 1951 Zentralvorstand heisst, und den Leitenden Ausschuss (seit 1951 "Ausschuss"). Aufgrund der Übernahme der Zuständigkeit für die Durchführung der Katholischen Aktion für die Frauen bestand für diesen Zweck von 1937-1951 der Zentralausschuss für die Durchführung der Katholischen Aktion. Ebenfalls 1937 wurden die Konferenzen der Kantonalpräsidentinnen eingeführt.
Als kirchlicher Verband hatte der SKF einen Geistlichen Berater, der an den Sitzungen teilnahm.
1994 schloss sich der SKF mit den stärker pfarreilich organisierten Frauen- und Müttergemeinschaften FMG zusammen und erwarb 1996 das von den FMG gegründete Bildungszentrum Matt in Schwarzenberg LU. Ende Juni 2009 verkaufte der SKF das Bildungszentrum Matt an La Prima Liegenschaften AG in Stansstad. Das Zentrum soll im selben Stil weitergeführt werden.

Der SKF war vor allem im Bereich der Bildung und in sozialen Fragen engagiert. 1918 gründete er gemeinsam mit dem Institut Menzingen die Sozial-caritative Frauenschule Luzern und somit die erste derartige Ausbildungsstätte in der Schweiz. Frauen erhielten damit die Möglichkeit, eine höhere Ausbildung zu absolvieren. Die Geschäftsstelle wurde durch die Gründung der Schule von Basel nach Luzern verlegt. 1928 eröffnete der SKF das "Ferien- und Erholungsheim Hof Gersau", in dem Frauen vergünstigte Erholungsaufenthalte angeboten wurden. Seit den 1930er Jahren führte er hauptsächlich in Sachseln zahlreiche Hauswirtschaftskurse durch. 1958 gründete der Verband mit dem Elisabethenwerk eine Organisation, die im Sinne der Entwicklungszusammenarbeit Frauenprojekte in Asien, Afrika und Lateinamerika unterstützt. 1976 entstand der Solidaritätsfond für Mutter und Kind SOFO, nachdem der SKF in der Debatte um den Schwangerschaftsabbruch die Fristenlösung abgelehnt hatte.
Wie die andern Frauenverbände brachte der SKF vor der Einführung des Frauenstimmrechts durch die Mitarbeit in Eidgenössischen Kommissionen und durch den Einbezug in den Vernehmlassungsprozess die Interessen der Frauen in die Politik ein.

[Fortsetzung siehe unten: Bemerkungen]
Bemerkung:[Fortsetzung von oben: Verwaltungsgeschichte]
Der SKF gab im Verlauf seiner Geschichte mehrere Verbandszeitschriften heraus. Es sind vor allem zwei Stränge festzustellen. Die ältere richtete sich eher an die Verbandsfrauen und war stärker gesellschaftspolitisch ausgerichtet. Sie trug folgende Titel: 1913 St. Elisabethsrosen, 1914-1915 Die katholische Schweizerfrau, 1916-1943 Die katholische Schweizerin, 1943-1970 Die Schweizerin. Danach fusionierte sie mit der Zeitschrift der reformierten Frauen und wird seither als ökumenische Zeitschrift mit dem Titel "Schritte ins Offene" herausgegeben. Auf Wunsch der Frauen- und Müttergemeinschaften FMG, die ein Mitgliederverband des SKF waren, wurde 1933 die Zeitschrift Die katholische Familie ins Leben gerufen. 1943-1967 hiess sie Die Familie, von 1967-1990 Ehe Familie (bzw. ehe-familie), seit 1990 Frau+Familie aktuell, von 1999 bis 2005 frauenbunt. Die Zeitschrift musste aus finanziellen Gründen eingestellt werden.

Der SKF verfügt seit 1916 über eine vollamtliche Geschäftsstelle.
Zentralpräsidentinnen:
1912-1921: Emilie Gutzwiller-Meyer
1921-1941: Marie Sigrist-Leuzinger
1941-1957: Lina Beck-Meyenberger, Sursee
1957-1961: Elisabeth Blunschy-Steiner, Schwyz
1961-1970: Yvonne Darbre-Garnier
1970-1982: Annemarie Höchli-Zen Ruffinen, Baden
1982-1988: Margrit Camenzind-Wüest
1988-1999: Rösy Blöchlinger
1999-2008: Verena Bürgi-Burri
2009-2016: Rosmarie Koller
2016- : Simone Curau-Aepli

Geschäftsführerinnen: (2004 neugeschaffene Stelle)
2004-2008: Beata Hochstrasser
2008- : Karin Ottiger
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=771791
 
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