AKT 11V Schlossvogtei Wikon, 1422-1803 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AKT 11V
Signatur-Bereich:AKT 11V/1 - AKT 11V/282
Titel:Schlossvogtei Wikon
Entstehungszeitraum:1422 - 1803
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Laufmeter:0,80

Angaben zum Kontext

Kontext-Beschreibung:Hans Thüring von Büttikon verkaufte 1476 die Vogtei Wikon, die im Blutgerichtskreis des Amtes Willisau lag, an Luzern. Als einzige Vogtei gab sie der Rat in der Folge einem Mitglied des Grossen Rates zu Lehen. Der Schlossvogt musste in Wikon residieren.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Verwaltung, Archivwesen, Vogttrucke 1724-1798. Schlossvogt, Listen, Memorial 1540-1764. Untervogt und Weibel 1615-1747. Twingrechte 1476-1684. Marchbereinigungen (1476)-1790. Militärwesen 1585-1790. Polizeiwesen 1545-1763. Ziviljustiz, Persönliche Rechte 1631-1745, Erbsachen 1626-1775, Frauengut 1706-1724. Armenwesen 1595-1706. Schuld- und Forderungssachen 1592-1769, Vergleiche mit Bern über grenzüberschreitende Privatrechtsfälle (1512)-1747. Kriminaljustiz 1617-1784. Wirtschaft. Schlossgüter, Schlosswälder 1602-1797. Gemeindegüter 1584-1763. Feudalrechte, Urbare und Rödel 1500-1690, Zehnten 1544-1802, Boden- und Wässerzinse 1527-1728, Ehrschätze und Fälle 1586-1787, Fischenzen 1422-1618. Bauwesen am Schlossgebäude 1551-1797. Finanzwesen, Schlossinventare 1539-1774, Baurechnungen 1535-1694, Rechnungen des Schlossvogts 1603-1655. Gültkopien: Twing Roggliswil 1663, Twing Wikon 17.-18. Jh.
Ordnung und Klassifikation:Bei der Bearbeitung wurde die ursprüngliche Einteilung in Fächer (nach dem Archivreglement von 1834) beibehalten. Die Fächerbezeichnungen wurden als Haupttitel übernommen. Die zahlreichen Akten über die landwirtschaftlichen Abgaben, die in den Fächern 7 (Wirtschaft) und 8 (Finanzen) verstreut gewesen waren, wurden im Fach 7 konzentriert. Der Bestand an Gültkopien wurde aus dem Fach 5 (Ziviljustiz) herausgenommen und an den Schluss gesetzt; hier wurde die Neueinteilung nach den Prinzipien vorgenommen, wie sie bei den kassierten Gülten zur Anwendung kommen.

Angaben zur Benutzung

Findhilfsmittel:REP 31 (Amt Wikon).
(älteres Verzeichnis in das Archivsystem importiert 2008)

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Zur Geschichte der Dörfer Wikon und (mit Einschränkungen) Roggliswil im Ancien Régime bildet der vorliegende Bestand eine wichtige Grundlage. Weitere Informationen finden sich u. a. bei den Urkunden (URK 176/2584-2626), Bänden (COD 850-910), in den Personalien (AKT 113) sowie in den Ratsprotokollen (Ortsregister!) und Hypothekarprotokollen (ZG 1/42-44 und 56-59).
Veröffentlichungen:Fritz Glauser, Jean Jacques Siegrist: Die Luzerner Pfarreien und Landvogteien, Luzern 1977 (=LHV 7), S. 35 f., 40.
Philipp A. von Segesser: Rechtsgeschichte der Stadt und Republik Luzern, Luzern 1850, Bd. 1, S. 675-678.
Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. V, Amt Willisau, S. 203, 217-222.
Josef Hunkeler: Schloss Wikon, Zofingen 1920
Josef Grossmann: Heimatkunde der Gemeinde Wikon, Willisau 1983
Adelheid Aregger: Grenzland seit Jahrhunderten. Wikon gestern und heute (Separatdruck aus der Heimatkunde des Wiggertals 41 (1983)

Weitere Bemerkungen

Bemerkung:Das vorliegende Repertorium erschliesst den Aktenbestand der Schlossvogtei Wikon. Diese Vogtei, die Luzern nach Verhandlungen mit Bern 1476 durch Kauf von dem Junker Hans Thüring von Büttikon an sich gebracht hatte, umfasste die Twinge Wikon (mit Adelboden und Hintermoos) und Roggliswil.Der Vogt übte dort die niedere Gerichtsbarkeit aus, die hohe Gerichtsbarkeit lag beim Landvogt von Willisau. Kirchlich gehörte Wikon zur Pfarrei Reiden, Roggliswil zur Pfarrei Pfaffnau. Die entsprechenden Akten liegen im Archiv 1, Fach 9 (AKT 19C/1314-1335 und 1341-1362).
Wikon war neben der Seevogtei Sempach und dem Amt Willisau (ab 1652) die einzige Luzerner Vogtei, in welcher der Vogt selber ansässig war. Er residierte auf dem Schloss Wikon, weshalb er als "Schlossvogt" bezeichnet wurde. Der Schlossvogt war Mitglied des Grossen Rates und erhielt sein Amt jeweils für sechs Jahre als Lehen übertragen.
Der verzeichnete Aktenbestand beschlägt den Zeitraum zwischen 1456 und 1802, wobei der weitaus grösste Teil das 17. und 18. Jahrhundert betrifft. Zu Wikon sind sehr viel mehr Akten vorhanden als zu Roggliswil. Insbesondere fehlen die Roggliswiler Gültkopien. Diese sind wie auch andere Schriftstücke zur Roggliswiler Geschichte im Aktenbestand der Landvogtei Willisau (Sch. 629a-qq) zu suchen.
Der vorliegende Aktenbestand basiert einesteils auf jenem Material, das im zentralen Archiv des Stadtstaates in Luzern angelegt wurde. Zudem wurden die "Urbarien und wichtigern Schriften" des Schlossarchivs anno 1798 nach Luzern gebracht (s. AKT 11V/4). Zur Korrespondenz zwischen dem Schlossvogt und seinen Vorgesetzten in der Stadt fällt jedoch auf, dass die Briefe der Schlossvögte im Original vorhanden sind, während sich die Mitteilungen der Obrigkeit meist nur in Entwürfen oder Abschriften vorfinden. Offenbar wurden die nach Wikon gesandten Originalbriefe von den einzelnen Schlossvögten nach Ablauf ihrer Amtstätigkeit als Privatbesitz mitgenommen.
Im hier erschlossenen Bestand schlägt sich die Nachbarschaft zum bernischen Gebiet in mehrerer Hinsicht aktenbildend nieder. Weitere Schwerpunkte bilden die Informationen über die Gepflogenheiten und Obliegenheiten der Schlossvögte, insbesondere in den Memorialen des 18. Jahrhunderts, und die Angaben über die Einkünfte, wobei als regionale Spezialität die Wässerzinse auffallen.
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1833
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=61796
 
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