Identifikationsbereich |
Titel: | Offiziersgesellschaft der Rettungstruppen Deutschschweiz (ORET) |
Stufe: | Provenienz |
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Informationsbereich |
Existenzzeitraum: | ab 1944 |
Existenzzeitraum, Anm.: | ORET seit 2006. Vorgängerorganisationen: 1944 Schweizerische Luftschutz-Offiziersgesellschaft (SLOG), 1995 Schweizerische Offiziersgesellschaft der Rettungstruppen (SORET) |
Rechtsform: | Verein |
Tätigkeitsbereich: | Die Offiziersgesellschaft der Rettungstruppen Deutschschweiz (ORET) ist eine Vereinigung vor allem von aktiven und ehemaligen Offizieren der Rettungstruppen der Schweizer Armee und Offizieren aus dem Umfeld der militärischen Katastrophenhilfe. Da die Sektion historisch bedingt im Raum Zentralschweiz verwurzelt ist, hat der grösste Teil der Mitglieder zumindest einen Bezug zur Region Zentralschweiz und Zentrales Mittelland, der Mitgliederstamm ist jedoch fast über die ganze Deutschschweiz verteilt. Die ORET Deutschschweiz ist Mitglied der Schweizerischen Offiziersgesellschaft.
Ziele der Organisation: - Förderung der Kameradschaft und des Erfahrungsaustausches unter den Rettungsoffizieren - Weiterbildung in Themen mit militärischem und sicherheitspolitischem Bezug z. B. durch Referate, Exkursionen usw. - Interessenvertretung der Rettungstruppen und Einflussnahme bei Entscheiden zur Sicherheitspolitik |
Verwaltungsgeschichte / Biogr. Angaben: | Im Jahre 1944 wurde in Bern die Schweizerische Luftschutz-Offiziersgesellschaft (SLOG) gegründet. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges schlossen sich Offiziere der damals "blauen" Luftschutzorganisationen zu Gesellschaften zusammen. Aufgrund der Erkenntnisse aus der damaligen Kriegsführung setzte sich bei den Verantwortlichen in Politik und Armee die Meinung durch, es brauche ein militärisches Element, um die zivilen Organisationen bei der Bewältigung der Folgen massiver Luftangriffe gegen die zivile Bevölkerung und Infrastruktur zu unterstützen. Mit der neuen Truppenordnung 1951 wurde beschlossen, militärdiensttaugliche Männer auch für die Luftschutztruppen zu rekrutieren. Ab 1981 beteiligten sich die Luftschutztruppen vorerst mit den Partnern Schweizerische Rettungsflugwacht Rega und und dem Schweizerischen Verein für Such- und Rettungshunde Redog an der Rettungskette Schweiz unter der Leitung des Schweizerischen Katastrophenhilfekorps (SKH). Als weitere Partner folgten das Schweizerische Rote Kreuz (SRK), die Swissair und später Swiss International Air Lines, der Flughafen Zürich und der Schweizerische Erdbebendienst. Mit der Armeereform 95 wurden die Luftschutztruppen aufgewertet, mit modernem Einsatzmaterial für die militärische Katastrophenhilfe aufgerüstet und in Rettungstruppen umbenannt. Aus der SLOG wurde die SORET (Schweizerische Offiziersgesellschaft der Rettungstruppen) Mit der Armeereform XXI im Jahre 2004 wurden die aktiven Truppenkörper der Rettungstruppen stark reduziert – es verblieben 4 aktive Katastrophen-Hilfsbataillone und 2 als Reserve. Diese setzten sich nun aus Einheiten der Genie- und Rettungstruppen zusammen. Die beiden Truppengattungen erhielten einen gemeinsamen Lehrverband. Für sofortige Einsätze übernahmen weitest gehend Durchdiener die Bereitschaft. Die Reform reduzierte die Bestände der aktiven Rettungsoffiziere erheblich, einerseits durch weniger aktive Bataillone und andererseits durch frühere Entlassung der Offiziere aus der Wehrpflicht. Seit der Jahrtausendwende hatten die SORET und ihre Sektionen immer stärker mit Problemen wie abnehmenden Mitgliederzahlen, zunehmenden Schwierigkeiten bei der Besetzung von Funktionen und geringer werdenden Aktivitäten zu kämpfen. Zudem bestand Uneinigkeit über die Zukunft der SORET. Einzelne Sektionen wurden im Verlauf der Zeit inaktiv, die Tessiner Sektion löste sich 2003 auf. 2004 nahm eine Arbeitsgruppe - vor allem mit Vertretern der Offiziersgesellschaft der Rettungstruppen Zentralschweiz, Aargau und Solothurn (ORZAS) und der Berner Offiziersgesellschaft der Rettungstruppen (BORET) - das Heft in die Hand. Mit einem teilweise erneuerten Zentralvorstand und organisatorischen Anpassungen sollte die SORET mit ihren verbleibenden sechs Sektionen wieder gestärkt werden. Gleichzeitig wurde der Name der Gesellschaft in Schweizerische Offiziersgesellschaft für Katastrophenhilfe (SOK)umbenannt. Damit sollte der Weg für potentielle weitere Mitglieder aus Kreisen der neu organisierten militärischen Katastrophenhilfe geebnet werden. Die Anstrengungen brachten jedoch nicht die erwarteten Resultate. |
Bemerkung: | 2006 beschloss die BORET - bis anhin starkes Standbein der SORET - ihre Aktivitäten ausserhalb von SOK und SOG als nicht-militärischer Verein weiter zu führen. Weitere Sektionen lösten sich auf oder planten diesen Schritt; einige davon sind seit Jahren inaktiv. Als längerfristig noch aktive Sektionen verblieben die ORZAS und die Westschweizer Sektion. Für zwei Sektionen ist keine Dachgesellschaft in der Form einer Fach-OG mehr nötig. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 7. Juli 2006 in Luzern beschlossen die anwesenden Offiziere, die SOK als überflüssig gewordene Hierarchiestufe aufzulösen und die verbleibenden zwei Sektionen neu als deutschschweizer und westschweizer Sektion direkt der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG) anzuschliessen. Als einzige Deutschschweizer Sektion ohne Auflösungsabsichten beschloss die ehemalige ORZAS an ihrer Generalversammlung vom 19. Januar 2007 ein Gesuch um Aufnahme in die SOG zu stellen. Deren Delegiertenversammlung nahm die Gesellschaft - nun unter dem Namen ORET Deutschschweiz - am 17. März 2007 als Neumitglied auf. Die Westschweizer Sektion hat an ihrer Generalversammlung im Mai 2007 ebenfalls den Beitritt zur SOG per März 2008 beschlossen.
Quelle: http://www.oret.ch |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=1896712 |
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