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Kantonsschullehrerverein Luzern Land (Provenienz)
Identifikationsbereich |
Titel: | Kantonsschullehrerverein Luzern Land |
Stufe: | Provenienz |
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Informationsbereich |
Existenzzeitraum: | 1923 - 1995 |
Geographische Angaben: | Kanton Luzern, Landschaft |
Rechtsform: | Verein |
Tätigkeitsbereich: | Der Verein vertrat die berufs-, standes- und schulpolitischen Interessen der Mittelschullehrpersonen auf der Luzerner Landschaft gegenüber dem Erziehungsdepartement, den Schulleitungen, dem VSG (Verband Schweizerischer Gymnasiallehrer), anderen Lehrerverbänden, Behörden, Medien und der Öffentlichkeit. Er setzt sich als Aufgabe, an der Entwicklung und Koordinierung des Mittelschulwesens mitzuarbeiten. |
Verwaltungsgeschichte / Biogr. Angaben: | KLL - Lehrerkonferenz der Luzerner Landmittelschulen (1923–1980) - Kantonsschullehrerverein Luzern-Land, Lehrerkonferenz der Kantonsschulen Luzern-Land (1980–1995)
Überblick Konferenz- und Vereinsgeschichte
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts war versucht worden, eine regelmässige Zusammenkunft der Luzerner Mittelschullehrer zu organisieren. Im Juni 1923 wurde dann auf Initiative von Joseph Troxler, Rektor der Mittelschule Münster, und Alfons Schmucki, Lehrer in Willisau, die Luzerner Mittelschullehrer-Konferenz ins Leben gerufen. An der Gründungsversammlung vom 14. Juni 1923 in Sursee nahmen 15 Lehrer (von 16) der kantonalen Landmittelschulen Sursee, (Bero-)Münster und Willisau teil. Fortan fanden jährliche Konferenzen statt, bei denen ein "geschäftlicher Teil" jeweils mit einem kulturellen Anlass, einem Referat, einer Fortbildung oder einer Exkursion verbunden wurde.
Die Konferenz hatte den Zweck, gemeinsame Belange der Landmittelschulen gegenüber Behörden, Regierung und Parlament zu vertreten. Daneben sollte die "Berufsfreude und Berufsbildung" sowie das kollegiale Verhältnis unter den Lehrpersonen gefestigt und gepflegt werden. Eines der zentralen Anliegen war lange Zeit die Besoldungsfrage und insbesondere der Kampf gegen die Salärunterschiede zwischen Kantonsschullehrern (in der Stadt) und Mittelschullehrern (auf der Landschaft) waren Hauptteil der Verbandsarbeit. Erst Anfang der 1970er-Jahre war die Lohngleichstellung erreicht.
Mitglied der Lehrerkonferenz wurden automatisch alle gewählten Lehrkräfte der drei Schulen, später auch alle Lehrpersonen mit einer Mindestzahl von Pensenstunden. Ein Vorstand kümmerte sich um die Geschäfte und die Organisation der jährlichen Konferenz. Mit Gründung der Mittelschule Schüpfheim (1960) und der Kantonsschule Hochdorf (1970) – zeitgleich mit der Umbildung der Landmittelschulen in Kantonsschulen – wurde die Konferenz um die Lehrerschaft dieser Institutionen erweitert. 1965 vertrat der KLL 45, 1979 bereits 103 Lehrerinnen und Lehrer.
Ende der 1950er-Jahre diskutierte die Lehrerschaft der Kantonsschule Luzern einen Anschluss an die bestehende Lehrerkonferenz der Landmittelschulen, um eine kantonale Konferenz zu schaffen. Differenzen im Bereich des Besoldungswesens führten aber schliesslich zum Abbruch der Verhandlungen und 1963 zur Gründung eines eigenen Kantonsschullehrervereins, der die Interessen dieser Lehrerschaft vertreten sollte. Diesem Verein schloss sich später auch die Lehrerschaft der Kantonsschule Reussbühl (gegründet 1970) an. In der zweiten Hälfte der 60er-Jahre wurde erneut über eine intensivere Zusammenarbeit der beiden Mittelschullehrervereine diskutiert, eine beabsichtigte Vereinsgründung scheiterte 1972.
Mit der Gründung eines kantonalen Mittelschullehrervereins unter dem Namen Verein Luzerner Gymnasiallehrer (VLG) 1978, zugleich Kantonalverband des Vereins schweizerischer Gymnasiallehrer (VSG), wurde der KLL quasi ein Teil des VLG. Neben dem Kantonsschullehrerverein Luzern und Reussbühl (KLR), dem Mittelschullehrerverein der Stadt Luzern (MVSL) und der Seminarlehrervereinigung des Kantons Luzern (SLV) bildete er einer der vier Teilvereine des VLG. Ein Beitritt des VLG (und damit des KLL) zum Lehrerverband des Kantons Luzern (LVKL, heute: Lehrerinnen- und Lehrerverband des Kantons Luzern LLV) wurde teilweise andiskutiert, aber nicht realisiert. |
Bemerkung: | 1980 erfolgte innerhalb der Konferenz der Landkantonsschulen schliesslich die Gründung des Kantonsschullehrervereins Luzern-Land (KLL) und die Wahl eines fünfköpfigen Vereinsvorstandes. Die Mitgliederzahl lag im Schuljahr 1979/80 bei 103 Personen. Daneben wurde ein Konferenzreglement adaptiert, das die Tradition der Lehrerkonferenzen als Weiterbildungstage fortführen sollte. Diese Lehrerkonferenz der Kantonsschulen Luzern-Land wurde von einem Konferenzrat geführt, der aus personellen Gründen identisch mit dem Vorstand des KLL war. Die Generalversammlung des Vereins und der Konferenztag, der als Weiterbildung für die Lehrerinnen und Lehrer weiterhin obligatorisch war, fanden fortan meistens am gleichen Tag statt. Daneben fanden sporadisch und wohl aufgrund des mangelnden Interesses nur während eines kurzen Zeitraums gesellige Anlässe und Aktivitäten statt.
Mitte der 1990er-Jahre erschien die Doppelstruktur mit Teilvereinen und Dachorganisation überholt. Dem KLL als Brückenverein zwischen VLG und den einzelnen Lehrerschaften in den Schulen wurde höchstens noch eine "Briefkastenfunktion" zuerkannt. Die Ansicht, dass es neben dem kantonalen Verein nicht auch noch einen Verein nur für die Landschaft brauchte, setzte sich durch. Daneben wurde es immer schwieriger, Personen für die Vorstandsarbeit und als KLL-Vertretung in den einzelnen Schulen zu gewinnen. Der KLL löste sich nach Rücksprache mit dem VLG an seiner letzten Generalversammlung vom 12. April 1995 in Beromünster mitsamt der Konferenz auf. Von den über 130 Vereinsmitgliedern nahmen neben dem Vorstand noch 10 Personen an dieser GV teil (KSB: 8, KSS: 2, KSSch: 2, KSW: 1, KSH: 1).
Der VLG wurde an seiner Generalversammlung vom 10. Mai 1995 einer Strukturreform unterzogen und nannte sich ab dato Verband Luzerner Mittelschullehrerinnen und Mittelschullehrer (VLM). An den einzelnen Kantonsschulen wurden – wenn sie nicht bereits bestanden – sogenannte Schulvereine (Lehrerschaftsvereine) gegründet, welche den KLL ablösten und neu direkt Teil des VLG wurden. Ähnliches geschah an den von den anderen Teilvereinen vertretenen Schulen.
Heute (Stand: 2010) besteht der VLM aus den folgenden Schulhausvereinen: Kantonsschullehrer- und -lehrerinnenverein Alpenquai Luzern (KLA), Kantonsschullehrerinnen- und -lehrerverein Reussbühl (KLR), Verein Lehrerschaft KS Musegg (VL KSM), Lehrpersonenverband Fach- und Wirtschaftsmittelschulzentrum (LV FMZ), Lehrerinnen- und Lehrerverein der Kantonsschule Sursee (LLV KSS), Verein Lehrerschaft KS Beromünster (VL KSB), Verein Lehrerschaft KS Schüpfheim (VL KSSch), Verein Lehrerschaft KS Willisau (VL KSW), Verein Lehrerschaft KS Seetal (VL KS), Lehrer/innenverein St. Klemens Ebikon (LVK). |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=1551942 |
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