PA 285 Schweizerischer Piusverein und Schweizerischer Katholikenverein: Vereinsarchiv hauptsächlich 1872-1904, 1831-1932 (Akzession)

Archivplan-Kontext

CH StALU Staatsarchiv des Kantons Luzern, 12. Jh. (ca.)-21. Jh. (Archiv)
- Nichtstaatliche Bestände (Privatarchive) (Tektonik)
  - Vereine, Verbände, Stiftungen, Zünfte, Hilfswerke (Tektonik)
    - Schweizerische und regionale Katholische Verbände (Tektonik)
      - Schweizerischer Piusverein (bis 1899), Schweizerischer Katholikenverein (ab 1899) (Provenienz)
        
        PA 106 Schweizerischer Piusverein: Protokollbände 1864-1871, 1864-1871 (Akzession)
        PA 285 Schweizerischer Piusverein und Schweizerischer Katholikenverein: Vereinsarchiv hauptsächlich 1872-1904, 1831-1932 (Akzession)
        
        Akten chronologisch (1857-1871), 1850-1882 (Gruppe)

Angaben zur Identifikation
Signatur:	PA 285
Signatur-Bereich:	PA 285/1 - PA 285/1692
Titel:	Schweizerischer Piusverein und Schweizerischer Katholikenverein: Vereinsarchiv hauptsächlich 1872-1904
Entstehungszeitraum:	1831 - 1932
Stufe:	Akzession

Angaben zum Umfang
Laufmeter:	9,20

Angaben zum Kontext
Bestandesgeschichte:	Deponiert durch den Schweizerischen Katholischen Volksverein SKVV (Nachfolgeverein), Habsburgerstr. 44, Luzern.
Erwerbsart:	Depot
Erwerbsart, Anm.:	Gemäss Vereinbarung vom 22.1.1998 mit dem SKVV ist keine Einsichtsbewilligung notwendig.
Eingangsdatum:	15.11.1994

Angaben zu Inhalt und Struktur
Inhalt:	Akten chronologisch (Versammlungen, Geschäfte, Jahresberichte der Ortsvereine) 1857-1904 Akten thematisch: Mitglieder 1873-1904, Statutenrevision 1891-1894, Reorganisation, Zirkulare, Statuten 1895-1905, Geschäftsführer 1899-1903, Vereinsarchiv (Korrespondenz) 1880-1904, Zeitschriften 1885-1904, Finanzen 1866-1905, Diverses 1863-1915, Wallfahrten und Papstfeiern 1876-1904, Patronate und Vereine (Italienerseelsorge 1872-1901, Auswanderung nach Amerika 1872-1904, Lehrlings-, Arbeiter- und Dienstbotenpatronat 1872-1903, Sprachlehrlingspatronat 1876-1893, Katholische Büchervereine 1872-1905, Katholische Pressevereine 1868-1900, Taubstummenpatronat 1891-1892, Waisenkinderpatronat 1877-1901, Erziehung, Schule, Stipendien 1872-1902, Arbeitervereine 1884-1904, Diverse 1872-1906), Publikationen 1871-1894, Kantone (Aargau 1857-1888, Freiburg 1874-1911, Genf 1876-1897, Luzern 1874-1931, Neuenburg 1872, St. Gallen 1878-1897, Schwyz 1885-1896, Tessin 1879-1901, Wallis 1892-1900, Zug 1872-1900, Zürich 1870-1877, Westschweiz 1869-1877), Internationale Kontakte 1871-1891, Inländische Mission 1872-1906, Kirchenbau im Kanton Zürich 1872-1905, Projekte und Vereine in Zürich (Akten von Emil Pestalozzi-Pfyffer) 1892-1922 Broschüren: Jahresberichte 1864-1904, Statuten, Handbüchlein 1857-1894, Zeitschriften 1865-1902, Piusvereinsversammlungen (Reden, Predigten, Berichte) 1872-1897, Freiburger Institutionen und Vereine 1876-1895, Biographisches 1878-1897, Diverses 1869-1957, Päpstliche und bischöfliche Rundschreiben 1875-1902, Nichtkatholische oder kirchenfeindliche Schriften 1831-1903, Katholische Schriften 1865-1903, Freimaurerschriften 1834-1907, Anti-Freimaurerschriften 1855-1913 Bände: Briefkopienbände 1892-1914, Vereinszeitschriften 1857-1900, Arbeiter- und Lehrlingspatronat 1894-1913, Piusverein Freiburg 1858-1889
Ordnung und Klassifikation:	Das Archiv bestand grösstenteils aus unnumerierten Schachteln mit jahrweise abgelegten Akten unter dem Titel „Diverse Akten 18..“. Für die ersten Jahre des Vereins (1857-1872) hat Archivar Pfarrer Schilter in Oberurnen GL sogenannte Protokollbände in Folio-Format zusammengestellt (s. PA 106). Sie enthalten Protokoll-Abschriften sowie eingeklebte Akten. Darüberhinaus war im Archiv des Piusvereins für die Jahre 1858-1871 nur eine Schachtel vorhanden. In den Grundzügen wurde das chronologische Prinzip der Ordnung beibehalten. Im Teil „Akten chronologisch“ wurden jahrweise jeweils zuerst die Protokolle und Akten der Generalversammlung (inkl. Zentralkomitee-Sitzung anlässlich der GV) und anschliessend der Zentralkomitee-Sitzungen aufgenommen. Grössere thematische Dossiers erhielten eine eigene Laufnummer, einzelnes wurde ebenfalls verzeichnet. Wiederkehrende thematische Akten wurden aber aus der chronologischen Ordnung herausgelöst und im Teil „Akten thematisch“ abgelegt (z. B. Patronate und Vereine, die mit dem Piusverein in Beziehung standen, aber auch Akten, die die Verwaltung des Vereins betreffen). Die Themen werden über das Register erschlossen. Auch für die thematisch erfassten Bereiche müssen aber im einzelnen die chronologischen Akten (besonders die Protokolle) konsultiert werden, da dort weitere Akten bzw. Beschlüsse dazu vorhanden sein können. Dies gilt auch für einen wichtigen Bestandteil des Archivs, nämlich für denjenigen der Inländischen Mission. 1902 war nach dem Tod des langjähirgen Geschäftsführers der Inländischen Mission, Dr. Melchior Zürcher-Deschwanden, dessen Nachlass an den Piusverein gegangen (vgl. PA 285/268). Ein Nachlass Zürcher-Deschwanden war als eigener Bestand nicht vorhanden. Vermutlich wurde er den chronologischen Jahresschachteln zugeordnet. Die Akten der Inländischen Mission, die dort lagen, stammen grösstenteils von Zürcher-Deschwanden. Sie wurden herausgelöst und unter dem Titel "Akten thematisch. Inländische Mission" separat verzeichnet. Dort sind sie jahrweise geordnet. Es sind meistens allgemeine Korrespondenzen, Akten über die Finanzen sowie über einzelne Missionsstationen (Gesuche, Kirchenbauakten, Berichte zuhanden des Jahresberichts) vorhanden. Die Korrespondenzen enthalten auch Briefwechsel mit den Piusvereins-Präsidenten, besonders zahlreich Briefe Zürcher-Deschwandens an Scherer-Boccard. Die Originalberichte der Missionsstationen wurden kantonsweise abgelegt. Ab 1887 hat Zürcher-Deschwanden sie zum Teil direkt in die Druckvorlage eingefügt, ab 1889 wurden diese dort belassen. Für 1893-1903 waren keine Manuskripte und auch keine Originalberichte für den Jahresbericht mehr vorhanden, wohl weil die Berichterstattung während dieser Zeit von den Luzerner Chorherren J. Schmid und H. Thüring geführt wurde (s. PA 285/861). Die Manuskripte für den Jahresbericht enthalten in der Regel die Originalberichte der Paramentenverwaltung (vor allem des Damenvereins Luzern), des "Bücher-Geschäfts" und des Frauenhilfsvereins (einzelne Sektionen, teils mit Begleitbriefen). Relativ viele Unterlagen stammen offensichtlich von Emil Pestalozzi-Pfyffer, Präsident ab 1899. Er war ein sehr engagierter Zürcher Katholikenführer. So sind über die Katholiken und den Kirchenbau im Kanton Zürich mehr und andersartige Akten vorhanden, die letztlich die Inländische Mission als Organisation nur wenig betreffen. Auch die Akten von Pestalozzi-Pfyffer sind aber vermischt mit Akten von Zürcher-Deschwanden. Sie wurden verzeichnet unter dem Titel "Akten thematisch. Inländische Mission / Kirchenbau im Kanton Zürich". Ein weiterer Teil mit Akten von Pestalozzi-Pfyffer betrifft Projekte in Zürich und katholische Zürcher Vereine, bei denen er mitwirkte ("Akten thematisch. Zürcher Projekte und Vereine"). [Fortsetzung siehe unten: Bemerkungen]

Angaben zur Benutzung
Zugangsbestimmungen:	Es gelten die allgemeinen Zugangsbestimmungen des Staatsarchivs. Einsichtsbewilligungen in Archivalien, die noch einer Schutzfrist unterliegen, erteilt das Staatsarchiv.
Erschliessungsgrad:	detailliert
Findhilfsmittel:	REP 71/29 (Privatarchive). (älteres Verzeichnis in das Archivsystem importiert 2009)

Angaben zu verwandtem Material
Verwandtes Material:	PA 106
Veröffentlichungen:	Literatur zum Piusverein und zur Inländischen Mission: - Beuret, Gregor: Die katholisch-soziale Bewegung in der Schweiz 1848-1919, Winterthur 1959 (STALU: C.h 82) - Brülisauer, Roland: Die Inländische Mission 1863-1913, Freiburg 1995 (STALU: C.f 133) - Steiner, Alois: Der Piusverein der Schweiz. Von seiner Gründung bis zum Vorabend des Kulturkampfes 1857-1870, Stans 1961 (STALU: C.f 22) Darüberhinaus sind Einzeluntersuchungen sowie biographische Arbeiten, etwa über Scherer-Boccard zu beachten.

Weitere Bemerkungen

Bemerkung:

[Fortsetzung von oben: Ordnung und Klassifikation]

Zum Archiv des Piusvereins gehört eine relativ umfangreiche Sammlung von Broschüren (P 60-P 70). Sie wurden abgesehen von den Freimaurerschriften in der Schachtelreihenfolge und nach Obertiteln aufgenommen. Jede Broschüre erhielt eine eigene Signatur. Bemerkenswert ist die Sammlung der Freimaurerschriften (P 65-P 70) mit Verzeichnissen, Berichten und einer Zeitschrift der Schweizer Freimaurer. Der Broschürensammlung wurden weitere Broschüren vorangestellt, die aus den chronologischen Piusvereinsschachteln herausgelöst wurden, zum Beispiel die gedruckten Jahresberichte und gedruckte Reden, Predigten und Berichte von Generalversammlungen des Piusvereins. Die einzelnen Broschüren wurden im Register nur vereinzelt erfasst. Sie müssen somit im Verzeichnis selbst gesucht werden.
An den Schluss gestellt wurden die Bände (Briefkopien, Vereinsorgane, Bände des Freiburger Piusvereins, Literatur).