URK 449/8052 A Die sechs ältesten Traditionsurkunden des Klosters Luzern (sogenannter "Traditionsrodel"). \ 1. Wichard, Priester, und sein Bruder Ruopert, Heerführer König Ludwigs, teilten mit Erlaubnis und Beistand des Königs, ihres Verwandten, ihren aus väterlicher Erbschaft stammenden Grundbesi

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:URK 449/8052 A
Titel:Die sechs ältesten Traditionsurkunden des Klosters Luzern (sogenannter "Traditionsrodel").
1. Wichard, Priester, und sein Bruder Ruopert, Heerführer König Ludwigs, teilten mit Erlaubnis und Beistand des Königs, ihres Verwandten, ihren aus väterlicher Erbschaft stammenden Grundbesitz. Darauf übergab Ruopert seinen ganzen Teil den König, damit er im Castrum Zürich an der Limmat eine Kirche und ständigen Gottesdienst aufrichte. Wichard aber, ein Priester, errichtete an einem Luzern geheissenen Ort am Fluss Reuss, der aus dem grossen See fliesst, St. Mauricius und seinen Gefährten, dem Märtyrer St. Leodegar und allen Heiligen zu Ehren eine kleine Zelle, gab all seinen Besitz, am Berg Albis bei seinem Gut Lunkhofen und dem umliegenden Land beginnend, mit Erlaubnis des Königs an diesen Ort, begab sich selbst dahin zum (Gottes-)Dienst und sammelte so viele Mönche, als er konnte. Da kam ein Vornehmer Namens Alwic zu ihm, der, zum Mönch angenommen, die Bewohner der Gegend zur Liebe Gottes entflammte, sodass Wichard ihn zu seinem Nachfolger machte und als Vorsteher zurückliess.
2. Altha und ihre Schwester Chriemilt, die ihr ganzes Erbteil an das Kloster Luzern geben wollen und kürzlich vernommen haben, dass der Mann Gottes Wichard dahin gekommen sei und das Kloster neu aufgerichtet habe, schenken all ihren Besitz in Kriens von der Höhe des Pilatus bis zum See und bis zur Mitte der Reuss den Mönchen daselbst zu dauernden Besitz und zum Nutzen der Kirche St. Leodegars.
3. Die Brüder Heriger und Witowo schenken dem Kloster Luzern, dem Wichard vorsteht, ihren ganzen Besitz in der Mark Malters.
4. Die Brüder Kibicho, Odker und Walker geben zu ihrem Seelenheil dem Kloster der Brüder von Luzern, wo Wichard Abt ist, alles, was ihnen von Schwanden bis zum Rümligbach gehört.
5. Die Brüder Hartmann und Prunolf schenken dem Kloster von Luzern zu ihrem Seelenheil all ihr Erworbenes, nämlich den ganzen Wald genannt Emmenwald, der ihnen gehört, bis Langnau.
6. Recho begehrt die Welt zu verlassen und schenkt zu seinem Seelenheil dem Kloster Luzern alles, was er in Küssnacht, Alpnach, Sarnen und Giswil besass.
Regesten nach QW.
Entstehungszeitraum:vor 0840
Archivalienart:Urkunde
Stufe:Archiveinheit

Angaben zu Inhalt und Struktur

Trägermaterial:Pergament
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Angaben zur Benutzung

Sprache / Schrift:Lateinisch
Physische Beschaffenheit:beschädigt; Verfärbungen

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Quellenwerk I/1, Nr. 9.
Vgl. Regula Schmid: Ego Wichardus et frater meus Rupertus. Der Traditionsrodel des Luzerner Klosters im Hof in der Geschichtsschreibung des 12. bis 16. Jahrhunderts, in: Archäologie Denkmalpflege Geschichte, Historische Gesellschaft Luzern, Jahrbuch 22 (2004), S. 42-61
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.0869
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=1309451
 
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