KU Klosterarchiv St. Urban: Bände, 13. Jh.-19. Jh. (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:KU
Signatur-Bereich:KU 1 - KU 785
Titel:Klosterarchiv St. Urban: Bände
Entstehungszeitraum:13. Jh. - 19. Jh.
Stufe:Bestand

Angaben zum Kontext

Erwerbsart:Ablieferung
Eingangsdatum:nach 1848

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Urbare: Gesamturbare 15. Jh.(13.Jh.)-1795, Bursariat und Wattamt 1591-1819, Klosterämter und Schaffnereien: 1363-1842, Bernbiet (Langenthal, Roggwil, Wynau, Madiswil, Mättenbach, Balzenwil, Brittnau, Lotzwil, Utzenstorf, Kleindietwil etc.) 1413-1847, Kantone Bern und Solothurn (Gesamturbare, Thörigen, Bettenhausen, Schaffnereien Herzogenbuchsee und Solothurn, Aeschi) 16. Jh.-1846, Rebbesitz am Bielersee 1256-1847, Luzernbiet (Gesamturbare, Altbüron, Dagmersellen, Fischbach, Pfaffnau, Reiden, Roggliswil, Schaffnereien Knutwil, Willisau und Langnau) 1369-1868, Grosskelleramt 1464(1347)-1577
Twingrechte: Langenthal, Roggwil, Wynau und Murgenthal 1530-1804, Pfaffnau 1272-1793
Ehrschatz: Gesamtverzeichnisse, Bursariat 1443-1703, Luzernbiet 1613-1798, Bernbiet 1681-1844
Bodenzins: Gesamtverzeichnisse 1650-1845, Wattamt 1692-1846, Kornamt 1806-1830, Loskäufe: Gesamtverzeichnisse 1807-1865, Langenthal 1628-1846, Roggwil 17. Jh.-1846, Madiswil 1722, Lotzwil 1687-1846, Luzernbiet 1680-1721, Pfaffnau 1660-1711, Roggliswil 1660-1726, Grosswangen 1644, Oberkirch 1719-1825, Knutwil 1805-1816, Schaffnerei Solothurn 1845-1847
Marchen der Twinge, Bann und Zehnten 1672-1812. Zehnten: Gesamtverzeichnisse 1512-1856, Langenthal 1339-1812, Roggliswil 1817-1832, Pfaffnau 1724-1832, Altbüron 1817-1832, Fischbach 1817-1832, Oberkirch 1618-1619, Luthern 1583, Schötz 1686-1708.
Buchhaltung und Rechnungswesen: Gesamtrechnungen, Rechnungsablagen 1572-1847, Herdern und Liebenfels (Rechnungen, Verkauf) 1654-1848, Klosterämter 1441-1850, Gültenbücher 1521-1871, Wattamt 1467-1853, Bursariat 1516-1848, Pitanzamt 1468-1570, Grosskeller 1468-1848, Zinsamt 1449-1570, Priorat 1759-1847, Jahrzeitenzinsrodel 1576-1593, Lehenhöfe (Rechnungen, Lehenbriefe) 1685-1848, Spinnerrodel 1613-1630, Weiherrodel 1637-1641, Rechnungen der Schaffnereien 1521-1848, Kornamt 1761-1848, Rechnungen, Urbare, Bodenzinse, Kirchenbau Pfarrei Pfaffnau 1549-1868, Klosterbetriebe, Handwerker, Dienstboten 1571-1848, Almosenbuch 1784-1816, Bielersee (Weinrödel, Lehenbriefe, Rebleute, Rechnungen) 1338-1844, Kapelle Krummbach 1651-1848, Jahrzeitenbuch, Rechnungen, Kirchenbau, Prozessakten Pfarrei Knutwil 15. Jh.-1828, Kirchenrechnungen der Kapelle St. Erhard, Knutwil 1595-1854, Kirchenrechnungen der Pfarrei Oberkirch 1651-1738, Sigristenpfründe Luthern: Ordnung, Akten 1756-1769, Klostervermögen 1803-1863, Inventare (Mobiliar, Silbergeschirr) 1784-1823, Fischrodel 1790-1797, Prozesse 1805-1849
Bauwesen: Kirche, Klosterbrand 1513-1724, Bauschilling 1667-1848, Brandversicherung 1811-1842
Verwaltung: Kanzlei: Protokoll, Korrespondenzen 1671-1798, Journale 1680-1848, Rechnungs- und Zinsbücher 1755-1865
Gerichte: Langenthal 1768-1797, Pfaffnau 1676-1770
Bestrittene Rechte 1579-1841
Klosterarchiv: Verzeichnisse, Regesten 1650-1846
Historiographie: Schweizerchronik von P. Josef Schumacher von Luzern 1781, Luzerner Geschichte 1489-18. Jh., Ordensgeschichte 1113-1813, Klostergeschichte, Quellen zur Klostergeschichte 1148-1795, Kirchengeschichte 1670-1808, Münzsammlung und Museum 1784-1847, Wappensammlung 1517-19. Jh.
Abt und Konvent: Korrespondenzen 1545-1748 (Register s. REP 52/18), Briefe des P. Benedikt Schindler, Sekretär des Abtes von Cîteaux 1719-1744, Kapitelreden der Äbte 1752-1848, Schriften der Äbte: Karl Ambros Glutz (theologische, philologische und hydrotechnische Arbeiten, Aarekorrektion, Rheinkorrektion, Tagebuch) 1787-1825, Friedrich Pfluger 1804-1848. Kolleghefte diverser Herkunft 1768-1817, Jahrzeitstiftungen, Jahrzeitbücher, Nekrologien 1239-1884, Bruderschaften 1513-1725, Personalien der Mönche 1813-1891, Jagdbücher 1700-1823, Burgrechtserneuerung mit Bern 1752-1781, Kalender mit Notizen über tägliche Klosterereignisse (einzelne Jahre, vor allem 1727-1750) 1688-1801
Ordenssachen: Generalkapitel des Zisterzienserordens 1157-1786, Lektionar 1807, Abtwahl, Äbtissinnenwahl, Profess, Einkleidung 18.-19. Jh., Ordensrecht, Statuten 1591-1733, Statuten und Geschichte der Oberdeutschen Kongregation 1624-1733.
Helvetik: Einquartierungen 1799-1801, Artillerie-Park 1799-1800
Einzelne Zeitungen 18./19. Jh.
Kloster Rathausen: Urbare 1718-1796, Geschichte 1245-1647
Fremde Archivalien: Luzerner Konkurssachen: Firma Christof Fleckenstein in Luzern 1812-1820, Firma Alois Wobmann in Luzern 1815-1827, verschiedene 1807-1831. Kommende Leuggern 1697-1698. Schützengesellschaft Sankt Urban 1809-1843

Angaben zur Benutzung

Erschliessungsgrad:detailliert
Findhilfsmittel:Das Verzeichnis in Papierform (REP 52/17) ist detaillierter als die Datenbank. Die Datensätze wurden aus dem Generalregister automatisch erzeugt.
Das Verzeichnis in Papierform enthält eine ausführliche Einleitung mit Bemerkungen zur Geschichte des Klosters und des gesamten Archivs.

Weitere Bemerkungen

Bemerkung:[nachfolgender Textausschnitt aus der umfangreichen Einleitung zum gedruckten Repertorium, verfasst von Fritz Glauser, 1996]

4. Bemerkungen zum Bestand und zu seiner Bearbeitung
4.1 Ordnung und Systematik
Eine sorgfältige Ordnung weist einzig der Urkundenbestand auf. Die Einteilung in Faszikel konnte mit einigen Aenderungen vom Kloster übernommen werden. Die Regesten wurden im Staatsarchiv von Friedrich Bell in Anlehnung an die ausführlicheren Regesten, die in den klösterlichen Repertorien zu finden sind, neu geschrieben. Die Akten sind ebenfalls in Faszikel eingeteilt, doch ist deren Repertorium noch in Arbeit. Der Bestand der St. Urbaner Bände seinerseits weist eine sehr summarische und grobe Ordnung auf. Zusammengehöriges oder Serien liegen oft weit auseinander. Da die Numerierung in der Literatur eingeführt ist, wurde an ihr nicht gerüttelt.
Schon diese wenig systematische Ordnung verrät, dass die Uebernahme des Klosterarchivs sehr rasch erfolgte und für eine sorgfältige Ordnungsarbeit keine Zeit zur Verfügung stand.
4.2 Kassierungen
Krütli kassierte bereits vor der Aufnahme des Verzeichnisses (siehe unten) eine schöne Zahl von St. Urbaner Bänden. Liebenau schickte weitere Bände nach. So wurden über 30 Bände Mühlerodel aus der Zeit zwischen 1500 und 1839 (ehemals Nr. 308-317) vernichtet; ebenso Wirtshausrödel von 1679 bis 1723 (alte Nr. 330-331), eine Serie Metzgerbücher ab 1579 und vieles andere (alte Nr. 356ff). Jüngere Fortsetzungen der Serien der kassierten Rödel können sich nach wie vor in der Aktenabteilung des Klosterarchivs befinden, so Mühlenrechnungen des 18. Jahrhunderts.
4.3 Fremdkörper
Der Bestand ist nicht artrein. Bereits das Kloster fing offenbar in Bewegung geratene Archivalien von aufgehobenen geistlichen Korporationen auf. Zu diesen ist wohl das Rechnungsbuch der Kommende Leuggern 1697-1698 zu rechnen, das im Zusammenhang dieses Bestandes sonst keinen Sinn hätte.
Im Staatsarchiv müssen vor der Zuteilung der jetzt noch gültigen Nummern aus uns unbekannten Gründen Bücher, hauptsächlich Buchhaltungen von konkursiten Firmen des Raumes Luzern beigemischt worden sein. Zu vermuten sind enge Archivverhältnisse, die auf die Uebernahme der grossen Archivalienbestände aus den Klöstern nicht vorbereitet waren. Denkbar ist, dass mit Konkursakten teilweise belegte Tablare einfach aufgefüllt worden sein könnten. Krütli muss offensichtlich in grosser Eile gearbeitet haben, dass er diese fremden Bände ohne weiteres mitverzeichnete. Diese stammten zweifellos aus dem Gerichtsarchiv Luzern. Das Verzeichnis und eine etwas jüngere Abschrift desselben mit Ergänzungen von der Hand Liebenaus sind überliefert. Die noch vorhandenen nichtklösterlichen Bände stellen indessen nur einen Restbestand dar. Krütli selbst und später auch Theodor von Liebenau haben einen Teil von ihnen kassiert, und Liebenau fügte an ihrer Stelle neue Codices aus St. Urban ein, die bei der ersten Verzeichnung nicht berücksichtigt worden waren. Für sich allein genommen stellen diese 16 Irrläufer einen eigenen Wert dar, und es ist zu bedauern, dass ein schöner Teil vernichtet ist.
4.4 Umfang und Lücken
Es finden sich insgesamt 185 Einschübe, indem entweder an eine bestehende Nummer angeschlossen und mit a, b usw. ergänzt oder eine Nummer mit einem Schrägstrich und Zahlen unterteilt wurde. Dagegen fehlen 18 Nummern (KU 82, 224, 317, 328, 379, 398, 427, 439, 561, 643, 654, 687, 702, 734, 772). Die KU 380 wurde wohl von Josef Schmid herausgenommen und als KB 395 den Codices mit den Kirchenbüchern der Pfarreien beigesellt. KU 373 wurde zu unbekannter Zeit
zu KU 371b verändert und KU 551 zu KU 776. Der hier bearbeitete Bestand weist somit effektiv 952 Bände oder Nummern auf. Davon sind 17 Bände fremder Herkunft und stammen aus den staatlichen Konkursakten. Insgesamt sind es somit 935 Bände oder Nummern, die dem Klosterarchiv St. Urban zuzuzählen sind.
4.5 Zeitlicher Umfang
Zeitlich umfasst der hier verzeichnete Bestand die Zeit von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis zur Aufhebung des Klosters im Jahre 1848. Von der nachfolgenden Administration des Staates Luzern sind einige Bände eingegliedert, nicht zuletzt solche, die über die weiteren Lebensläufe der ehemaligen Mönche Auskunft geben..
Die Hauptmasse der Bestände stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das 15. Jahrhundert ist eher schwach vertreten, im 16. und 17. Jahrhundert nimmt der Umfang bereits spürbar zu.
4.6 Bisherige Verzeichnisse
Das älteste überlieferte Verzeichnis der Bände liegt in einer Reinschrift von Krütli vor, in der auch bereits die von ihm vorgenommenen Kassierungen vermerkt sind. Es stammt also aus der Zeit vor 1856. Das Verzeichnis wurde sehr rasch und ohne sorgfältige Ordnung des Bestandes aufgenommen. Wie eilig es zugegangen sein muss, zeigt die bereits erwähnte Tatsache, dass Konkursakten in verschiedenen Schüben mit aufgenommen wurden, obwohl es unproblematisch gewesen sein muss, diese als Fremdkörper zu erkennen und herauszunehmen.
Dieses Verzeichnis wurde einige Zeit später von einer Hilfskraft abgeschrieben und von Liebenau ergänzt und kommentiert. Aus dieser Liste ist auch zu ersehen, welche durch Kassierungen freigewordenen Nummern Liebenau andern St. Urbaner Bänden zuteilte.
Mit diesen beiden Verzeichnissen arbeitete das Staatsarchiv bis 1961. [...]
4.7 Lose Blätter
In vielen der Bände sind fliegende Blätter eingelegt, die teilweise aus der Arbeit an den Bänden herausgeflossen sind, teilweise zufällig hineingelangt. Belassen wurden nur die Fliessblätter und Blätter, die in die Foliierung einbezogen sind. Die übrigen Blätter wurden entfernt und bandweise unter der Sammelnummer KU 786 plus Bandnummer abgelegt. Eine erste Serie entnahm Ernst Bilger jenen Bänden, die er nach und nach durchfoliierte. Eine zweite Serie, die mit der ersten zusammengelegt wurde, entlastete die übrigen Bände. Der aktuelle Bestand dieser Blätter ist im zweiten Teil des Repertoriums angefügt und im Register erfasst. Der Wert dieser fliegenden Blätter ist höchst unterschiedlich. Es können auf der einen Seite nichtssagende Notizen oder Berechnungen sein, auf der andern Briefe und andere Zeugnisse.
Sehr oft fanden sich als Fliessblätter gedruckte Fragmente aus dem 18. und 19. Jahrhundert, so Kalenderblätter, Zeitungen oder Teile davon, Blätter aus Büchern, Prospekte usw. Diese Drucksachen sind am Schluss zusammengefasst (KU 786/786-786/794). Unter den Zeitungen findet sich die Lucemerische Samstags-Zeitung. Numero 87 vom 29. Oktober 1746 [...] (KU 786/74a).
4.8 Bemerkungen zur Verzeichnung
Passagen, die kursiv gedruckt sind, geben den originalen Wortlaut des Textes auf den Schildern, auf dem Buchrücken, dem Vorderdeckel oder auf dem Titelblatt wieder. [Die kursiven Passagen sind in der Datenbank nicht ersichtlich, nur im gedruckten Repertorium].
Was in Normalschrift steht, sind Formulierungen des Bearbeiters.
In eckige Klammern [...] sind Ergänzungen des Bearbeiters gesetzt. Solche Begriffe finden sich im Original nicht im Text der Titelei.
Die Reihenfolge der Numerierung wurde beibehalten. Am richtigen Standort in der Abfolge der Nummern findet sich der Titel immer, auch wenn er sachlich im falschen Umfeld steht.
Gelegentlich wurde am sachlich richtigen Ort eine Kopie des Titels plaziert oder ein Hinweis angebracht.
5. Andere Archivbestände über das Kloster Sankt Urban
Einzelne Hinweise auf andere Bestände finden sich oben im Kapitel über das Klosterarchiv. Es handelt sich um die bedeutenden Urkundenbestände und die nicht weniger umfangreichen Akten (REP 52/15-19). Weitere Akten, die sich aus dem Verkehr des Staates Luzern mit dem Kloster und aus der staatlichen Verwaltung nach der Aufhebung ergaben, finden sich unter den staatlichen Akten in den Archiven 1-4, je Fach 9, Kloster Sankt Urban und im Bestand der Protokolle und Bände 19./20. Jahrhundert (BN 43-53, REP 43/1). [...]
Akten aus dem Klosterarchiv, die eigentlich in unsere Bestände gehörten, finden sich in der Handschriftenabteilung der ehemaligen Kantonsbibliothek, die in der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern liegt.
6. Literaturübersichten
Das Klosterarchiv bildet die Grundlage für die reiche Literatur zur Klostergeschichte. Uebersichten über die Literatur bieten:
Sankt Urban 1194-1994. Bern 1994, S. 240-242
Helvetia Sacra, Abt. 2, Band 3, S. 376-393 (Kloster St. Urban)
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
KU 786 Fragmente, lose Blätter aus den Bänden KU 1 - KU 785, 1148-1900 (Akzession)
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.1930
Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=105853
 
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