Arbeitsgemeinschaft für Umweltgerechte Dezentrale Energieversorgung ohne Atomkraftwerke UDEO (ehemals UEBA) (Provenienz)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Titel:Arbeitsgemeinschaft für Umweltgerechte Dezentrale Energieversorgung ohne Atomkraftwerke UDEO (ehemals UEBA)
Stufe:Provenienz

Informationsbereich

Existenzzeitraum:1973 - 2014
Tätigkeitsbereich:Zur Geschichte der UEBA/UDEO, aus der UDEO-Zytig 2014:

1973 wird die "Überparteiliche Bewegung gegen Atomkraftwerke" (UEBA) Luzern ins Leben gerufen. Sie will anlässlich der Gemeindeabstimmung in Inwil zur Einzonung des Atomkraftwerkgeländes "Schweissmatt" ein Gegengewicht zu den AKW-Befürwortern setzen. Die Bewegung konstitiert sich am 18. September unter dem Vorsitz von Emil Winkelmann als Verein mit Sitz in Luzern.

1979 wird das "Luzerner Komitee für Atomschutz-Initiative" (LUKA) mit Hilfe der UEBA gegründet. Die beiden Organisationen engagieren sich für die Atomschutz-Initiative vom 18.2.1979. Im gleichen Jahr wird an einer gemeinsamen Sitzung beschlossen, eine neue Organisation zu gründen. Diese soll sich gegen Atomkraftwerke einsetzen, gleichzeitig aber auch erneuerbare Energien bekannt machen.

1980 werden UEBA und LUKA aufgelöst und es erfolgt die Gründung der "Arbeitsgemeinschaft für umweltgerechte, dezentrale Energieversorgung ohne Atomkraftwerke" (UDEO) Luzern. Gründungspräsident ist Ludwig Lübke, Aktuarin Sophie Bühler. In der Folge beginnt die UDEO mit der Organisation von Vorträgen, sie beteiligt sich an Demonstrationen gegen das AKW Kaiseraugst und engagiert sich im Abstimmungskampf für nationale und kantonale Atom- und Energieinitiativen.

1983 wird erstmals ein Kurs im Selbstbau für Jedermann (Sonnenzellen, Sonnen-Kocher, Sonnen-Dörrer, Nutzung der Winkraft) angeboten, 1984 steht ganz im Zeichen der Atominitiative "Ja für eine Zukunft ohne weitere Atomkraftwerke" und der Energie-Initative "Für eine sichere, sparsame und umweltgerechte Energieversorgung". Die UDEO baut einen flüssiggasbetriebenen Land Rover mit Wohnwagen, der mit Sonnenkollektoren, Solarzellen und Windrad ausgestattet ist und auf der "Tour de Ja" durch die Schweiz kurvt. Auf der Tour wird auch der UDEO-Film "Der sanfte Weg" (Bruno Moll) gezeigt.

In den folgenden Jahren engagiert sich die UDEO auf politischer Ebene, leistet Aufklärungsarbeit, organisiert Vortragsabende sowie Mahnwachen anlässlich des Tschernobyl-Unglücks und bietet regelmässig Selbstbau-Kurse an. Von 1992 bis 1997 gibt sie auch die UDEO-Zitig heruas. 2000 reduziert die UDEO ihre Tätigkeit aufgrund fehlender personeller Ressourcen. 2003, nachdem die Initiativen "Strom ohne Atom" und "Moratorium Plus" an der Urne deutlich gescheitert sind, diskutiert der enttäuschte Verein über seinen Fortbestand. Er beschliesst, nicht aufzugeben und lanciert neu auch einen Internetauftritt. Ab 2007 wird auch wieder eine UDEO Zytig herausgegeben, Redaktion und Versand dieser Zeitschrift werden ab 2009 zur Hauptaufgabe des mittlerweile geschrumpften Vorstands. 2011, nach dem Atomunfall in Fukushima, engagiert sich die UDEO nochmals politisch, im Folgejahr wird aber wegen fehlendem Nachwuchs wieder über die Auflösung diskutiert, die dann 2014 auch beschlossen wird.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=1047101
 
Startseite|Bestellkorbkeine Einträge|Anmelden|de en fr it
Archivkatalog Staatsarchiv Luzern