Meyer von Schauensee (Provenienz)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Titel:Meyer von Schauensee
Stufe:Provenienz

Informationsbereich

Existenzzeitraum:ab 1406
Geographische Angaben:Kanton Luzern
Tätigkeitsbereich:Fam. des Luzerner Patriziats, die ursprünglich Meyer hiess. Nachdem das Schloss Schauensee bei Kriens 1749 als Erbe der Anderallmend an Franz Joseph Leonz (1695-1764) gelangt war, nannte sich dieser und seine direkten Nachkommen Meyer von Schauensee. Per Regierungsratsbeschluss von 1895 gab sich dann das ganze Geschlecht den Namenszusatz "von Schauensee". Die Geschichtsschreibung bezeichnete fälschlicherweise alle Mitglieder, die in der 2. Hälfte des 18. Jh. lebten, als Meyer von Schauensee, auch wenn diese nachweislich nie einen solchen Namenszusatz führten. Dies gilt insbesondere für die Brüder Bernhard Meyer, Gerold Meyer und Joseph Rudolph Valentin Meyer, aber auch für Franz Leonz Meyer, Johann Ludwig Meyer und Wilhelm Meyer. Das Schloss Schauensee blieb bis 1963 im Besitz der Familie.

Als Stammväter kommen der 1406 ins Luzerner Bürgerrecht aufgenommene Hans Meyer oder der 1468 aufgenommene Gerber Clevi Meyer aus Mellingen in Frage. Die sichere Abstammung geht zurück auf den Pfister (Bäcker) Andreas Meyer, der 1523 Luzerner Grossrat wurde, und seinen Sohn Leodegar, Kleinrat ab 1581. Danach war die Fam. mit wenigen Unterbrüchen im Kl. Rat der Stadt Luzern vertreten und erreichten im Ancien Régime hohe polit. Ämter. Sie stellte allerdings nie einen Schultheissen. Im 16. Jh. spielte das Pfisterhandwerk eine wichtige Rolle. Von 1618 bis ins 19. Jh. beherrschten die M. (zusammen mit den Balthasar) als Faktoren der Mailänder Transportunternehmer Annoni die Luzerner Speditionsgeschäfte und gelangten zu Reichtum. Der 1757 errichtete Feer'sche Fideikommiss zugunsten der Primogenitur Fleckenstein ging 1802 an die M. über. Er umfasste ein Haus in Luzern und einen Hof in Weggis, wurde später aber auf das Schloss Schauensee übertragen. Im 19. Jh. betrieben Xaver (1769-1829) und seine Söhne Buchhandel und Buchdruck. Sie begründeten u.a. den "Luzerner Hauskalender" (seit 1801, sog. Meyer-Brattig) und das "Luzerner Tagblatt" (1852-1991). Aus der im 18. Jh. aufklärungsfreundl. Familie sind neben dem bereits erwähnten Politiker Joseph Rudolph Valentin und dem Musiker Franz Josef Leonti auch Geistliche anzuführen: neben den oben genannten Wilhelm, Gerold und Bernhard auch Ludwig sowie Ludwig Rudolf. Mehrere Mitglieder machten eine militär. Karriere, so die franz. Generäle Maurus und Friedrich Fridolin oder die Kommandanten der päpstl. Schweizergarde Franz Leopold (1803-60) und Leopold (1852-1910). Mit den Juristen Ludwig Plazid, Renward und Plazid (1850-1931) war die Fam. auch im 19. Jh. noch in führenden Positionen vertreten.
hls
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

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