Angaben zur Identifikation |
Signatur: | FA 102 |
Signatur-Bereich: | FA 102/1 |
Titel: | Mikrofilm zum Alten Bestand aus dem Gemeindearchiv Gettnau (Urkunden, Akten und Bänden des 16.-19. Jahrhunderts) |
Entstehungszeitraum: | ca. 1600 - ca. 1950 |
Stufe: | Akzession |
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Angaben zum Kontext |
Bestandesgeschichte: | Der Bestand aus dem Gemeindearchiv Gettnau wurde von Frau Kathrin Grob-Herzog an Herrn Fritz Glauser übergeben mit der Bitte um Ordnung und Verzeichnung. Anschliessend sollten die Unterlagen wieder der Gemeinde Gettnau übergeben werden. Vor der Rückführung wurde der Bestand auf Veranlassung von Herrn Glauser im Staatsarchiv Luzern verfilmt. |
Eingangsdatum: | 01.02.2005 |
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Angaben zur Benutzung |
Zugangsbestimmungen: | Es gelten die allgemeinen Zugangsbestimmungen des Staatsarchivs. Einsichtsbewilligungen in Archivalien, die noch einer Schutzfrist unterliegen, erteilt das Staatsarchiv. |
Erschliessungsgrad: | detailliert |
Findhilfsmittel: | REP 72/6 (älteres Verzeichnis in das Archivsystem importiert 2010) |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkung: | Die im Archivinformationssystem erfassten Verzeichniseinheiten sind über die im Feld Konkordanz hinterlegten AB Signaturen auf dem Mikrofilm auffindbar.
(Aus dem gedruckten Repertorium)
Einleitung Im November übergab mir Frau Kathrin Grob-Herzog den älteren Bestand des Gemeindearchivs Gettnau, das sie der Gemeinde Gettnau in geordnetem Zustand zurückzuerstatten beabsichtigt. Sie bat mich um die Ordnung und Verzeichnung des nicht sehr grossen Bestandes, der Urkunden, Akten und Bände vom 16. bis 19. Jahrhundert umfasst. Es ist darauf hinzuweisen, dass die im folgenden etwas ausführlich geratenen Regesten den Inhalt der Urkunden skizzieren, also keine wörtlichen Übertragungen ins Hochdeutsche bilden. Der Bestand spiegelt die historische Situation Gettnaus. Das Dorf gehörte von jeher zum Amt oder Grafschaft Willisau. Kirchlich gehörte die Gemeinde zur Pfarrei Ettiswil. Um eigene religiöse Bedürfnisse zu befriedigen, stand im Dorf die dem heiligen Nikolaus und der heiligen Anna geweihte Kapelle, die im 15. Jahrhundert errichtet worden sein dürfte. An ihr bestand die St. Annabruderschaft. Erst 1933/39 wurde die Pfarrei Gettnau errichtet1. Das Dorf war eine Nutzungsgemeinschaft, die aus dem geschlossenen Dorf und dem wohl aus dem 16. Jahrhundert stammenden Hof Stalden am Talrand und später zusätzlich aus Einzelhöfen auf den umliegenden Anhöhen bestand. Das Dorf bildete einen Zwing, dessen Herr der jeweilige Inhaber des Amtes Willisau war. Die Nutzung war bis ins 16. Jahrhundert der Dreifelderwirtschaft verpflichtet. Nachher löste diese sich auf, und die Zeigen wurden unter die Berechtigten aufgeteilt, während die Tauner für ihre verlorenen Rechte entschädigt wurden. Bemerkenswert ist die statistische Angabe von 1596, dass in der Gemeinde s72 Stiere gezählt wurden. Wie die Streitigkeiten wegen Wässerung zeigen, wandte sich Gettnau dem System der Wässermatten zu. Allmend und Wald wurden 1805 aufgeteilt2. Da es keine Gemeindegüter mehr gab, konstituierte sich in Gettnau anfangs des 19. Jahrhunderts auch keine Korporation, sonst wären die hier vertretenen Urkunden und das Zwinglibell von 1697 im Archiv der Korporation zu finden, und nicht im Gemeindearchiv. Viel zu schaffen gab der Gemeinde und den beiden Seckelmeistern die Luthern, die das Tal durchfloss, die immer wieder bedrohlich daher kam und Feld und Häuser verwüstete. Deshalb drängte man sie vom Dorf weg an den Rand des nördlichen Abhangs, wo sie noch heute ihr Bett hat. Intensiv ausgewertet wurde der vorliegende Bestand vor allem von Josef Zihlmann in seiner Publikation über die Gettnauer Hof- und Flurnamen.
Archivbestände Gemeindearchiv Gettnau in der Gemeindekanzlei. Der Bestand an Archivalien in Buchform, der im Gemeindearchiv vorhanden ist, wurde vor einigen Jahren bereits verzeichnet: Yvonne Schütz, Bandverzeichnis der Gemeinde Gettnau 1996. Mskr. Exemplare im Gemeindearchiv und im Staatsarchiv Luzern (Bibliothek G.l 1/51). Ausserhalb der Gemeinde Gettnau enthalten folgende Archive historische Bestände, die Gettnau betreffen: Pfarrarchiv Ettiswil Staatsarchiv Luzern. Vgl. Das Staatsarchiv Luzern im überblick. Ein Archivführer (Luzerner Historische Veröffentlichungen - Archivinventare 4). Luzern 1993 (Register). Stichworte sind u.a.: Landvogtei Willisau, Akten, Urkunden, Bände. Pfarrei Ettiswil, Urkunden und Akten. Akten zur Gemeinde Gettnau. Hypothekarprotokolle. Protokolle der Katasterschatzung. Hinzuweisen ist besonders auf das Amtsarchiv Willisau, das im Staatsarchiv Luzern aufbewahrt wird. Pfarrbücher Ettiswil, Gettnau, Willisau (Jahrzeitbuch): Anton Gössi/Max Huber (Bearb.), Die Pfarrbücher und Zivilstandsregister im Staatsarchiv Luzern. Findbuch zu den Abschriften, Filmen und Originalbänden (Luzerner Historische Veröffentlichungen -Archivinventare 6) Luzern 2001.
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| Literatur August Bickel, Willisau. Geschichte von Stadt und Umland bis 1500. (Luzerner Historische Veröffentlichungen 15) Luzern 1982 August Bickel (Bearb.), Die Rechtsquellen des Kantons Luzern, 2. Teil, Rechte der Landschaft, Band 2, Vogtei Willisau (1407-1798), Aarau 1994ff. Andreas Ineichen, Innovative Bauern. Einhegungen, Bewässerung und Waldteilungen im Kanton Luzern im 16. und 17. Jahrhundert (Luzerner Historische Veröffentlichungen 30) Luzern 1996 Adolf Reinle, Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band 5, Das Amt Willisau. Basel 1959, 102-105 Josef Zihlmann, Die Hof- und Flurnamen der Gemeinde Gettnau. Mit zusätzlichen Hinweisen auf über 1500 Namen des Luzerner Hinterlandes, des Wiggertals und des unteren Rottals. Luzern 1968 Josef Zihlmann, Die Verteilung der drei Felder in Gettnau im Jahre 1606. In: Heimatkunde des Wiggertales 24, 1965, 48-54. Josef Zihlmann, Wüstungen in der Gemeinde Gettnau. In: Heimatkunde des Wiggertales 25, 1966, 51
Luzern, den 13. Januar 2005 Fritz Glauser |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1980 |
Erforderliche Bewilligung: | siehe Zugangsbestimmungen bei Akzession |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=750259 |
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