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AKT 113 Personalien, 1226-2000 (ca.) (Bestand)
Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AKT 113 |
Signatur-Bereich: | AKT 113/1 - AKT 113/2407 |
Titel: | Personalien |
Entstehungszeitraum: | 1226 - ca. 2000 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zum Umfang |
Laufmeter: | 5,50 |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Dieser Bestand unterscheidet sich grundlegend von den Personalien in den Archiven 2 bis 4. Er ist ein buntes Gemisch von Papierakten, die sich auf eine Person oder eine Familie beziehen, oft aber auch unter einem darin zufällig erwähnten Namen abgelegt sind. Inhaltlich können sie vieles betreffen, vor allem aber zivilrechtliche und strafrechtliche Angelegenheiten wie Käufe, Testamente, Erbsachen, Ehebriefe, Schuldenfragen und Vermögensfragen, Unterstützungen, Vogtkinderrechnungen, Begnadigungen, Fluchen, Injurien, liederlichen Lebenswandel, Friedbruch, Unzucht, Schlaghändel, Totschlag, Diebstahl, Ungehorsam gegen die Obrigkeit, Kundschaften, Todesurteile usw. Einzelne Geschlechtsnamen, vor allem solche alter Patrizierfamilien, sind mit ansehnlichen Dossiers vertreten, in denen sich auch genealogische Informationen und Vermögensaufstellungen oder mindestens Ansätze dazu finden. So füllen die Personalien Pfyffer zwei Schachteln. Auffallend stark sind die Frauen vertreten. |
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Angaben zur Benutzung |
Findhilfsmittel: | REP 31. Alphabetische Ordnung nach dem Geschlechtsnamen. (älteres Verzeichnis in das Archivsystem importiert 2008) |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkung: | Einleitung zum gedruckten Repertorium
Der Bestand „Personalien" im Archiv 1 wurde aufgrund des Archivreglements von 1834 gebildet, das die Schaffung der drei Klassen Realia, Localia und Personalia vorsah. Während die Localia schon bald aufgeteilt und der Realklasse eingegliedert wurden, blieben die Personalia als Bestand einzelne Personen betreffender Akten bestehen. Die Gliederung war rein alphabetisch, innerhalb der einzelnen Personen- oder Familiendossiers chronologisch. Eine eingehendere Bearbeitung hat der Bestand nie erfahren, bis anhin existierte kein Repertorium. Dies machte die Personalien des Archivs 1 zu einem schwer zugänglichen und kaum benutzbaren (und benutzten) Bestand, was eine detaillierte Bearbeitung schon lange als dringendes Desiderat erscheinen liess. Es stellte sich schnell heraus, dass sich eine Erschliessung nicht mit der Erstellung eines detaillierten Registers begnügen konnte. Jedes einzelne Dokument musste gelesen, sein Inhalt in einem Kurzregest zusammengefasst werden. Der (vor der Bearbeitung) rund 5,5 Laufmeter umfassende Bestand dürfte aus rund 10'000 Einzeldokumenten bestehen. Bei der Neuordnung konnten folgende Beobachtungen gemacht werden: • Der Inhalt setzt sich vor allem aus Dokumententypen zusammen, die sich auch in den Realfächem Ziviljustiz und Kriminaljustiz finden: Abzüge, Bittschriften, Empfehlungsschreiben, Erbsachen (viele Testamente), Eheverträge, Frauengut, Inventare, Käufe und Täusche, Leumundszeugnisse, Schuld- und Forderungssachen, Unterstützungsgesuche, Vermögenssachen; Verhöre und Kundschaften (Diebstähle, Injurienhändel, Reden gegen Obrigkeit und Religion, Schlaghändel, Sodomie, Totschläge, Todesurteile). Häufig bilden Kundschaften eine Ergänzung zu den Verhörprotokollen in den Turmbüchern. • Es stellte sich schnell heraus, dass die Bearbeiter des 19. Jahrhunderts (v. a. Theodor von Liebenau) bei der Einreihung und Beschriftung der Dokumente nicht sehr sorgfältig (zahlreiche Fehllesungen und Falschdatierungen) und auch nicht immer konsequent vorgegangen sind; so kann man heute verschiedene Personen betreffende Akten, die ursprünglich ein Dossier gebildet haben, unter mehreren verschiedenen Namen finden. Soweit diese Akten nicht wieder zusammengeführt werden konnten, gibt wenigstens das Register Hinweise auf die Zusammenhänge. • Einzelne Familien, v. a. solche aus dem Stadtluzemer Patriziat (Am Rhyn, Balthasar, Bircher, Cloos, Dulliker, Feer, Fleckenstein, Göldlin, Hartmann, Knab, Peyer, Pfyffer, Rüttimann, Schumacher, Segesser, Sonnenberg, Zurgilgen) sind mit einer grösseren Anzahl Dokumenten vertreten. • Der überwiegende Teil des Bestandes setzt sich aus Einzelstücken zusammen. Grössere Dossiers, die eine Person oder ein Geschäft betreffen, sind eher selten. • Chronologisch gesehen verteilt sich der Bestand auf die Zeit zwischen 1400 und 1800, mit ein paar wenigen Ausläufern ins 19. Jahrhundert. Das eindeutige Schwergewicht liegt in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bzw. in der Zeit Renward Cysats. • Vor allem über den Bereich Ziviljustiz sind die Frauen auffallend stark präsent.
Mai 1999 Stefan Jäggi |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2100 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://query-staatsarchiv.lu.ch/detail.aspx?ID=72211 |
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